Der Düsseldorfer Henkel Konzern ist Erfolg gewohnt. Seit 2009 konnte das Management alljährlich einen steigenden Umsatz und einen verbesserten Gewinn vorweisen. Doch dieser Trend scheint ein Ende gefunden zu haben. Bei der Präsentation des vorläufigen Finanzergebnisses für das Geschäftsjahr 2018 musste Konzernchef Hans Van Bylen erstmals einen Umsatzrückgang verkünden. Dieser fiel mit einem Minus von rund 100 Millionen Euro noch vergleichsweise gering aus, jedoch sorgte er bei den Anlegern für Nervosität. Sie schickten die Henkel-Aktie daraufhin auf Talfahrt. Das Papier verlor zeitweise mehr als acht Prozent seines Wertes.
Währungseffekte belasten Ergebnis – Beauty-Sparte schwächelt
Laut Auskunft des Traditionsunternehmens waren vor allem Währungseffekte in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro ursächlich für das schlechte Ergebnis. Diese egalisierten das organische Umsatzwachstum, das bei rund 2,4 Prozent lag. Zudem musste die Beauty-Sparte, zu der Marken wie Schwarzkopf, Gliss oder Syoss zählen, Rückschläge verkraften. Hier schrumpfte der Umsatz um 0,7 Prozent. Daraus zog die Konzernspitze Konsequenzen und plant nun eine Überarbeitung des gesamten Haarpflege-Sortiments. Dadurch soll die Sparte wieder auf Wachstum getrimmt werden.
Die anderen Geschäftsbereiche „Laundry & Home Care“ und „Adhesive Technologies“ verzeichneten dafür ein Umsatzwachstum, letzterer sogar um beachtliche 4 Prozent. Hier will man anknüpfen und weiter investieren, um auch mit starken Marken wie Persil oder Pritt langfristig weiter zu wachsen.
Henkel Konzern investiert in zusätzliche Marken und Innovationen
Nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen betonte Van Bylen im Interview mit der Rheinischen Post, dass Henkel weiterhin ein „kerngesundes Unternehmen“ sei. Ein Programm zum Stellenabbau sei trotz des Umsatzrückgangs nicht geplant. Vielmehr wolle man investieren um den Negativtrend zu stoppen. Dafür nehme man auch einen Rückgang der Gewinnmarge in Kauf. Dadurch sollen die Investitionen um 300 Millionen Euro pro Jahr erhöht werden, um Marken und Innovationen auszubauen. Ein Drittel der Investitionen soll zudem in die Digitalisierung fließen. Im Zuge des bereits laufenden Programms „Henkel 2020+“ sind weitere Maßnahmen geplant, um die Kostendisziplin und Effizienz im Henkel Konzern weiter zu steigern. Zudem sind deutlich Erhöhungen bei den Marketingmaßnahmen in traditionellen wie auch digitalen Segmenten geplant.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019
Für das Geschäftsjahr 2019 rechnet Henkel mit einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld mit anhaltendem Wettbewerbs- und Preisdruck. Zudem dürften Währungseffekte sowie die steigenden Rohstoffpreise die Geschäfte noch länger belasten. Dank der geplanten Investitionen geht man jedoch von einem Umsatzwachstum zwischen 2 und 4 Prozent und plant eine Erhöhung der Dividendenausschüttungsquote auf bis zu 40 Prozent. Bisher waren es zwischen 25 bis 35 Prozent.
Die finalen Finanzergebnisse will Henkel im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 21. Februar 2019 veröffentlichen.