Das Nachhaltigkeitsmarketing ist eine Weiterentwicklung des Öko-Marketing. Dieser Marktingansatz propagiert eine nachhaltige Entwicklung, die aufgrund des Wertewandels in den letzten Jahren neue Potentiale aufzeigt. So bietet nachhaltiges Marketing durchaus einen Wettbewerbsvorteils gegenüber konventionell wirtschaftenden Mitbewerbern. Nachhaltiges Marketing erkennt Kundenbedürfnisse besser, sorgt für ein langfristig verbessertes Unternehmensimage und ist zudem auf nahezu alle Branchen anwendbar.
Nachhaltigkeitsmarketing liegt im Trend
In den letzten zehn Jahren hat ein deutlicher Wertewandel in der westlichen Gesellschaft stattgefunden, der heute auch zahlreiche Breiche der Wirtschaft einschließt. Eine nachhaltigkeitsorientierte Unternehmenskultur gilt daher im harten Wettbewerb als wichtiger Vorteil, um sich von andren Marktteilnehmern abzugrenzen. Moderne Unternehmen sind heute dazu aufgefordert, ein gesundes Verhältnis zwischen Qualität und Preis sowie Ökologie und sozialen Rahmenbedingungen zu gewährleisten. In diesem Kontext spielt das Nachhaltigkeitsmarketing eine wichtige Rolle, um den wirtschaftlichen Erfolg mit ökonomischen und sozialem Mehrwert zu verbinden.
Nachhaltigkeitsmarketing bezieht im Optimalfall die gesamte Wertschöpfungskette ein. Es basiert auf einem idealistischen Leitbild, das individuellen Handlungsprinzipien vorgibt. Der branchenspezifischen Geschäftstätigkeit sollten soziale und umweltrelevante Normen zugrunde liegen, die nachvollziehbar und überprüfbar sind. Ein Schlüsselbegiff ist die Corporate Social Responsibility (CSR), als wichtiger Bestandteil der Unternehmensethik. Eine besondere Bedeutung kommt der Beziehungen zu Mitarbeitern und Konsumenten zu, die proaktiv einbezogen werden sollen. Auch die Beziehungen zu Organisationen der Zivilgesellschaft sollten nicht zu kurz kommen, um einen bewussten Umgang mit der gesellschaftliche Verantwortung widerzuspiegeln. Wichtig ist dabei stets die Transparenz aller Maßnahmen. Die freiwillige Offenlegung interner Unternehmensprozesse und regelmäßige Nachhaltigkeitsberichterstattung sorgen für Vertrauen und verbessern das Unternehmensimage langfristig.
Branchenspezifische Herausforderungen
Wer die Grundsätze des Nachhaltigkeitsmarketing beherzigt und seine Prozesse dahingegehend optimieren möchte, sieht sich nicht selten einer großen Herausforderungen gegenüber. Denn während etwa junge Startups ihre Prozesse in der Regel bereits von Beginn an digital, nachhaltig und ressourcenschonend ausgerichtet haben, fällt die Einführung dieser Prinzipien etwa bei alteingesessenen Industrieunternehmen deutlichen schwerer. Allein der Nachweis des ökologischen Fußabdrucks eines Unternehmens wird zunehmend schwieriger, je komplexer der Herstellungsprozess von Gütern ist. So müssen auch die Prozesse aller angegliederten Zulieferer berücksichtigt werden, deren Kontrolle in einer globalisierten Welt eine echte Herausforderung darstellt.
Unternehmen wie der Düsseldorfer Henkel-Konzern stellen sich jedoch dieser Herausforderung, um Geschäfte nachhaltig, verantwortungsvoll und wirtschaftlich erfolgreich weiterzuentwickeln. Diesen Grundsatz weitete Henkel kürzlich auch auf den Bereich die Finanzindustrie aus, Stichwort „Green Finance„. Als erstes Unternehmen seiner Branche vereinbarte Henkel Ende 2018 eine grüne Kreditlinie mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Die Zinskonditionen hängen dabei nicht nur von der Bonität des Konzerns ab, sondern ändern sich, sofern die Nachhaltigkeitsbewertung von Henkel sich ändert. Werden die Ratings besser, zahlt Henkel weniger Zinsen und umgekehrt. Dafür wurde das Unternehmen mit dem Corporate Finance Award der Börsen-Zeitung ausgezeichnet.
Langfristig von Nachhaltigkeitsmarketing profitieren
Letztlich kann jedoch jedes Unternehmen von konsequent umgesetzten Nachhaltigkeitsmarketing profitieren. Effizienzsteigerung, Ressourcenschonung und die Einhaltung ökologischer und ethischer Grundsätze sind in nahezu allen Wirtschaftsbereichen umsetzbar. Das beginnt schon beim Einkauf von Druckerpapier oder dem Kaffee für’s Büro. Auch der Bestellung von Werbegeschenken kommt im Nachhaltigkeitsmarketing eine wichtige Bedeutung zu. So sind Werbeartikel aus umweltfreundlichen Materialien, die einen echten Mehrwert bieten, eine tolle Möglichkeit, um das gesteigerte Bewustsein für Nachhaltigkeit an Kunden und Partner zu kommunizieren.
Viele Unternehmer sehen jedoch noch einen Hinderungsgrund in befürchteten Mehrausgaben, wenn Sie verstäkrt auf Nachhaltigkeit setzen. Wer etwa auf Produktionsmittel wechselt, die nach gewissen ökologischen Standards zertifiziert sind, muss in der Regel mit höheren Kosten kalkulieren. Dieser Umstand lässt sich nicht von der Hand weisen. Jedoch können diese Mehrkosten durch ein verbessertes Unternehmensimage, durch das Kunden langfristig gebunden werden, aufgewogen werden. Zudem lassen sich durch verschiedene Innovationen Kosten an anderer Stelle senknen. Unternehmen wie Mars oder Puma haben gezeigt, wie man die eigene Wettbewerbsfähigkeit und seine Gewinne steigern kann, indem man bei Produkten und im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk auf Nachhaltigkeit setzt. Es lohnt sich also, das Thema nachhaltiges Marketing für die eigenen Geschäftsprozesse einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.