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Bei Trivago droht ein massiver Stellenabbau

Die Corona-Kriese trifft die Hotel-Metasuchmaschine Trivago hart. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf sieht sich zu drastischen Sparmaßnahmen gezwungen. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Trivago kürzlich an seine Aktionäre verschickte. Die Rede ist von einem umfangreichen Stellenabbau. Grund für die herben Einschnitte sind die ausbleibenden Einnahmen von Hotels und Buchungsplattformen, mit denen Trivago eng zusammenarbeitet. Angesichts der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden globalen Reisebeschränkungen, seien die Umsätze aus dem Vermittlungsgeschäft seit Ende März um nahezu 95 Prozent eingebrochen. Werbekunden hätten ihre Budgets drastisch reduziert oder vorerst komplett eingefroren. Daher sehe man sich gezwungen alle Kostenpositionen intensiv zu prüfen um die Liquidität zu sichern, heißt es in dem Schreiben. KfW-Kredite wolle man jedoch nicht in Anspruch nehmen.

Signifikanter Stellenabbau bei Trivago

Als eine der ersten Maßnahmen wurden bereits Ende März die Mitarbeiter der Bereiche Marketing, Vertrieb und Human Ressource in der Düsseldorfer Konzernzentrale in Kurzarbeit geschickt. Zudem reduzierte man die Ausgaben für Werbung auf ein Minimum und vereinbarte mit verschiedenen Werbekunden einen Zahlungsaufschub. In dem Schreiben an die Aktionäre ist des Weiteren von „signifikanten Personalanpassungen“ die Rede, durch die eine „erhebliche Reduzierung der Kosten“ erzielt werden soll. Demnach steht der Belegschaft ein masisver Stellenabbau bevor. Wie viele Beschäftigte und welche Bereiche von den Maßnahmen betroffen sein werden, wurde bislang noch nicht bekannt.

Viel Platz in der Düsseldorfer Zentrale

Trivago-Campus
Auf dem Trivago-Campus in Düsseldorf finden bis zu 3.000 Mitarbeiter Platz, Foto: Tom Ziora / trivago

Die Einsparungsmaßnahmen treffen Trivago hart. Zuletzt hatte der neue CEO Axel Hefer bereits den zweiten Umsatzrückgang in Folge verkünden müssen. Demnach sanken die Erlöse um acht Prozent auf 839 Millionen Euro, der Nettogewinn lag zuletzt bei 17,2 Millionen Euro. Nach Verlusten im Vorjahr war Trivago damit gerade erst wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Derzeit arbeiten rund 1.200 Personen auf dem neuen Campus im Düsseldorfer Medienhafen, der erst Ende 2018 bezogen wurde und Platz für bis zu 3.000 Arbeitsplätze bietet. Bei den damaligen Planungen war Trivago noch von einem anhaltenden Wachstum ausgegangen. Die starke Konkurrenz auf dem Hotelvergleichsmarkt, vor allem befeuert durch das eigene Angebot von Google, machen dem Düsseldorfer Vorzeigeunternehmen jedoch das Leben zunehmend schwer.

Trivago Aktie verliert weiter

Die Anleger reagierten verhalten auf die Ankündigungen von Trivago. Der Aktienkurs lag zuletzt bei nur noch 1,73 Dollar. Das Papier, das seit 2016 an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt wird, hatte zum Börsengang bei 11 Dollar gelegen und zu Hochzeiten sogar einen Wert von 24 Dollar je Anteilsschein erreicht. Trivago kündigte nun an die Quartalszahlen erst bis Anfang Juni vorlegen zu wollen. Das Unternehmen erwarte eine signifikante Abschreibungen auf Firmenwerte in der Bilanz für das erste Quartal, heißt es.

Auch dem Trivago-Mutterkonzern Expedia geht es schlecht. Das Touristikunternehmen hält etwa 60 Prozent der Anteile und kündigte unlängst ebenfalls Sparmaßnahmen an. Zudem will Expedia 3,2 Milliarden Dollar aufnehmen, um den Auswirkungen durch das Coronavirus entgegenzuwirken. Zudem werde man Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken und die Gehälter von Führungskräften kürzen.

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