Die Wirtschaft im Rheinland ist gut in das Jahr 2020 gestartet. Nach Angaben der IHK Düsseldorf beurteilen rund 35 Prozent der hier ansässigen Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als positiv, nur 16 Prozent als schlecht. Der vormals von der IHK festgestellte Negativtrend konnte demnach gestoppt werden. Nun blicken rund 20 Prozent der Unternehmer optimistisch in die Zukunft, während 22 Prozent diese eher skeptisch beurteilen. Bei der Umfrage im Hebst 2019 hatte es noch deutlich mehr skeptische Stimmen gegeben.
Besonders gut gehe es inlands- beziehungsweise konsumorientierten Branchen, die sich weiterhin in einem Konjunkturhoch befinden. Kritischer sieht es bei exportorientierten Branchen aus, deren Aussichten weiter eingetrübt sind. Gründe dafür sind aktuelle oder drohende Handelsschranken, sowie der Brexit und die schwelenden Konflikte in Nahost und dem Persischen Golf. Trotz der belastenden außenwirtschaftlichen Faktoren nennen jedoch nur 21 Prozent der befragten Unternehmen generell, und 41 Prozent aus der Industrie die Auslandsnachfrage als besonderes Risiko.
Positive Entwicklung – trotz Coronavirus?
Die positive Entwicklung wirkt sich entsprechend auf den IHK-Konjunkturklimaindex aus. Dieser verbesserte sich geringfügig um zwei auf nun 108 Punkte. Bei der Umfrage wurden bis Mitte Januar rund 3.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen aus den IHK-Bezirken Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Bergisches Land befragt. Allerdings berücksichtigt sie nicht die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des Coronavirus, das international für wirtschaftliche Probleme sorgt.
Inwiefern sich COVID-19, wie der Virus offiziell von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genannt wurde, auf die mittel und langfristige wirtschaftliche Entwicklung auswirkt, lässt sich aktuell nur schwer beziffern. Die IHK betonte gegenüber der Rheinischen Post jedoch, dass man bei den teils hysterischen Folgerungen nicht einsteige. So gehe man nicht von einer dauerhaften Schwächung der Konjunktur in der Region aus. Viele Unternehmen im Rheinland seien offenbar schnell in der Lage, Lieferketten umzustellen und sich der neuen Lage anzupassen.
Investitionen geplant
Laut Industrie und Handelskammer haben die Unternehmen im Rheinland ihre Planungen für Investitionen und Beschäftigung erstmals seit zwei Jahren nicht weiter zurückgenommen. Vielmehr sei „hier und da sogar leicht nach oben korrigiert“ worden, so dass die Pläne insgesamt knapp im positiven Bereich liegen. Eine Ausnahme bildet die Industrie, bei der die Beschäftigungspläne zum zweiten Mal nacheinander negativ ausfallen. Im Bereich der Dienstleister darf hingegen mit weiteren Expansionsabsichten gerechnet werden.