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Wirtschaftliche Erholung in Nordrhein-Westfalen gerät ins Stocken

Die wirtschaftliche Erholung im Nordrhein-Westfalen ist ins Stocken geraten. Das geht aus verschiedenen, aktuellen Erhebungen hevor. So beschreibt der NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima zum zweiten mal in Folge eine Eintrübung. Auch der Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts für NRW geht in einer aktuellen Prognose davon aus, dass sich die Konjunktur nur langsam erholen wird. Gründe dafür sind die dramatisch gestiegenen Energiekosten, die weiterhin hohe Inflation sowie steigende Zinsen.

Stimmung bei Unternehmen in NRW verschlechtert sich

Baugewerbe
Auch im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima ebenfalls abgekühlt, Foto: PhotoMIX-Company / pixabay

Laut dem NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, der monatlich erhoben wird und als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung im bevölkerungsreichsten Bundesland gilt, hat die seit Herbst 2022 positive Entwicklung des Geschäftsklimas ab April einen Dämpfer erhalten. Im Mai 2023 verzeichnete man zum zweiten mal in Folge sinkende Saldenpunkte bei der Umfrage von 1.500 Unternehmen aus den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen.

Zwar gab es bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage keine wesentlichen Veränderungen, dafür schraubten die befragten Unternehmer ihre Geschäftserwartungen jedoch teils deutlich zurück. Laut Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK, bleiben die Konjunkturrisiken für das nächste Halbjahr hoch. Die laufenden Geschäfte werden jedoch weiterhin als stabil beschrieben.

Wirtschaftliche Erholung verlangsamt sich

Auch laut dem NRW-Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung bleibt der Weg aus der Energiekrise steinig. So hat die Wirtschaft weiterhin mit dem Anstieg der Energiekosten zu kämpfen, was zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen um 0,3 Prozent führen könnte. Da der Rückgang der Energiepreise erst allmählich bei Verbrauchern und Wirtschaft ankomme, würden auch Konsumlaune und Investitionsbereitschaft erst im Verlauf des Jahres zurückkommen, so der Bericht des RWI. Trotzdem darf für 2023 ein Stellenzuwachs um 67.000 Stellen erwartet werden, der sogar noch höher ausfaöllen könnte, sofern ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen.

„Der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen fehlt nach vier kräftezehrenden Krisenjahren auch im Frühsommer 2023 eine dynamische Wirtschaftsentwicklung. Das erste Halbjahr 2023 verlief noch schwach, der dringend benötigte Aufschwung ist noch nicht in Sicht. Die Versorgung und die Preisentwicklung bei Energie, der Fach- und Arbeitskräftemangel und die anhaltend hohe Inflation bereiten den Unternehmen Sorge. Die hohe Unsicherheit führt dazu, dass viele Unternehmen derzeit abwarten und Investitionen zurückstellen.“
Ralf Stoffels, Präsident der IHK NRW

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