Zahlreiche national und international erfolgreiche Unternehmen haben ihren Ursprung in Düsseldorf. So ist die Wirtschaftmetropole am Rhein die Heimat von Branchengrößen wie der Metro AG (Großhandel / Einzelhandel, mehr als 100.000 Mitarbeiter), von Henkel (Konsumgüterindustrie, über 50.000 Mitarbieter), Vodafone Deutschland (ehemals Mannesmann AG, Telekommunikation, etwa 16.000 Mitarbeiter) oder Rheinmetall (Maschinenbau, Rüstungsindustrie, Automobilzulieferer, rund 24.000 Mitarbeiter). Mit der Provinzial Rheinland, ARAG SE und Ergo (zur Munich Re) haben zudem bedeutende Versicherungskonzerne ihren Sitz in der Landeshauptstadt von NRW. Darüber hinaus gilt Düsseldorf jedoch auch als agiler Innovationsstandort, in dem sich immer wieder erfolgreiche Geschäftsideen entwickeln und etablieren. Drei dieser Erfolgsgeschichten wollen wir an dieser Stelle vorstellen.
Trivago – vom Start-up zur Weltspitze
Die Erfolgsgeschichte der Hotelsuchmaschine Trivago begann im Jahr 2005 als klassisches Start-up, gegründet von Malte Siewert, Rolf Schrömgens und Peter Vinnemeier. Die drei entwickelten die Idee einer spezialisierten Metasuchmaschine, durch die Nutzer die Preise von Hotels, Hostels und anderer Unterkünften miteinander vergleichen konnten. Damit besetzten sie erfolgreich eine Niesche und expandierten in den Folgejahren schnell.
Heute durchsucht Trivago täglich über 400 Online-Buchungsseiten mit mehr als 1,8 Millionen Hotels in über 190 Ländern. Der Dienst wird pro Jahr über 1,4 Milliarden mal genutzt und umfasst zudem mehr als 175 Millionen Hotelratings und über 19 Millionen Bilder. Mehr als 1.200 Menschen aus 90 Nationen arbeiten inzwischen für das Unternehmen, das inzwischen einen eigenen Trivago-Campus im Medienhafen unterhält. Im Jahr 2019 lag der Umsatz bei 838,6 Millionen Euro.
Igedo und die Modehauptstadt Deutschlands
Düsseldorf ist international als die Modehauptstadt Deutschlands bekannt. Eine Firma die dieses Image entscheided mitgeprägt hat, ist zweifelsohne die Igedo Company. Die Firma, die 1949 als Interessengemeinschaft Damenoberbekleidung, kurz „Igedo“, gegründet wurde, zählt heute zu den weltweit führenden Messeveranstaltern im Fashion Sektor. Auf die gleichnamige Messe Igedo, die zu den wichtigsten Schauen der Modewelt zählte, folgte die Collections Premieren Düsseldorf (CPD) und später die Collection Premiere Moscow (CPM) sowie die Messe CPD Signatures. Die Igedo verstand es sich stets, sich immer wieder neu zu erfinden um sich den volatilen Bedürfnissen einer anspruchsvollen Zielgruppe anzupassen.
Dezeit veranstaltet die Igedo zwei Messen in Düsseldorf. Zum einen die Gallery Fashion, die als internationale Fashion Trade Show eine viel beachtete Order-Plattform in Düsseldorf bietet, die alle Segmente der Branche bündelt. Von Premium Brands über Design und Avantgarde bis Accessories und Evening & Occasion.
Des Weiteren widmet sich die Gallery Shoes gezielt der Schuhmode. Mehr als 400 Aussteller aus 20 Nationen stellen hier zweimal im Jahr über 600 hochwertige Brands vor. Vom extravaganten Brand bis hin zum klassischen Sneaker, der dank Kult-Modellen wie dem „Air Jordan“ von Nike oder dem „Adidas Superstar“ längst zu einem unverzichtbaren Fashion Accessoire geworden ist, findet man hier alle aktuellen Trends. Beide Messen finden in den Hallen des Areal Böhler, an der Stadtgrenze zu Neuss statt und sind ausschließlich Fachbesuchern aus der Mode- und Textilbranche vorbehalten.
Boxine GmbH – mit der Toniebox in Deutschlands Kinderzimmer
Im Jahr 2013 entwickelten Patric Faßbender und Marcus Stahl die Idee für ihre Toniebox. Der Antrieb der beiden Väter bestand darin, eine kindgerechte Möglichkeit zu schaffen, um Hörspiele, Hörbücher und Musik abzuspielen. Dafür brachten der ehemalige Kreativdirektor in einer Werbeagentur und der Manager eines Elektronik-Unternehmen die optimalen Voraussetzungen mit. Gemeinsam gründeten sie in Düsseldorf die Firma Boxine GmbH und entwickelten die Welt der Tonies. Jener Hörfiguren, die zwischen fünf und acht Zentimeter groß und jeweils handbemalt sind.
Wird eine solche Figur auf die Toniebox gesetzt, startet automatisch das auf einem Chip in der Figur gespeicherte Hörspiel oder Musikstück. Die weitere Bedienung erfolgt kinderleicht: so wird die Lautstärke durch drücken auf eines der „Ohren“ der Box geregelt. Zwischen den Titeln kann durch einen Klapps auf die linke oder rechte Seite des Geräts gesprungen werden. Diese Idee begeisterte den Handel und katapultierte die Tonibox in die vordersten Ränge der Verkaufscharts. Zahlreiche Preise folgten. Heute arbeiten mehr als 100 Menschen für das Unternehmen. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei deutlich über 60 Millionen Euro. Eine echte Erfolgsgeschichte made in Düsseldorf.