Die Centrum-Gruppe mit Sitz in Düsseldorf hat beim Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Als Grund für die Schieflage bei dem bekannten Projektentwickler werden massiv gestiegenene Baukosten und Zinsen im Zuge des Ukranie-Krieges, sowie die Kaufzurückhaltung am Immobilienmarkt genannt. Zuletzt hätten die entstandenen Verbindlichkeiten die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel überstiegen, weswegen der Gang in die Insolvenz unausweichlich wurde, so die Wirtschaftskanzlei SGP Schneider Geiwitz, die das Verfahren der Centrum-Gruppe begleitet.
Centrum-Gruppe will an Projekten festhalten
Betroffen sind neben der Holding auch die Tochterunternehmen der Centrum-Gruppe, zu denen die Centrum Development GmbH & Co. KG, die Centrum Beteiligungsgesellschaft mbH sowie die Centrum Investment GmbH zählen. Das zuständige Gericht hat die gestellten Anträgen bereits vollumfänglich stattgegeben, wie es in einer Mitteilung heißt. Nun sollen umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet werden, um möglichst alle 80 bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten. Zudem sollen alle „tragfähigen Projekte“ der Centrum-Gruppe weitergeführt werden.
Spezialisiert auf Immobilien in Top-Lagen
Zu den Schwerpunkten der Gruppe gehört die Projektentwicklung von Immobilien in Top-Lagen sowie Asset Management und Property Management. Geführt wird das Unternehmen von Uwe Reppegather, der es 1998 gegründete. Zu den bekanntesten Projekten zählt dem Kö-Bogen II mit dem vielgfach ausgezeichneten Ingenhoven Tal, das Oberpollinger in München oder das „Kudamm Eck“ in Berlin. Auch in den Planungen für die neue Oper in Düsseldorf ist die Centrum-Gruppe gemeinsam mit dem Büro Snøhetta involviert. Im gespräch mit der Rheinischer Post sagte Reppegather, dass er trotz Insolvenz am geplanten Gestaltungswettbewerb zur Oper teilnehmen möchte.
Weitere Immobilienprojekte finden sich zum Beispiel in München, Köln, Leipzig, Hamburg oder Dortmund. Seit bestehen hat die Centrum-Gruppe ein Volumen von mehr als fünf Milliarden Euro realisiert. Zuletzt hatte Reppegather spektakuläre Pläne für das Projekt Calatrava-Boulevard vorgestellt, das an der Königsallee entstehen soll. Allein in dieses Projekt sollen über eine Milliarde Euro investiert werden. Dieses und weitere Projekte sollen nun gemeinsam mit den Gläubigern analysiert werden um Zukunftsoptionen aufzuzeigen.