home Immobilien, Wirtschaft Projektentwickler Gerchgroup meldet Insolvenz an

Projektentwickler Gerchgroup meldet Insolvenz an

Logo Gerch
Gerch sitzt am Gustaf-Gründgens-Platz in Düsseldorf

Mit der Gerchgroup muss der nächste namhafte Projektentwickler mit Sitz in Düsseldorf den Gang in die Insolvenz antreten. Zuvor waren bereits die Branchen-Schwergewichte Development Partner sowie die Centrum Gruppe ins Straucheln geraten (dw berichtete). Die Gründe sind stets die selben: die anhaltend hohe Inflation, deutlich gestiegene Baupreise und steigende Zinsen machen es den Projektentwicklern schwer, ihre teils milliardenschweren Bauprojekte wie bisher zu realisieren.

Mathias Düsterdick, Geschäftsführer der Gerchgroup, beschrieb die Marktlage bei einer Pressekonferenz mit darstischen Worten: „Es wollte keiner mehr kaufen. Der Investmentmarkt ist quasi tot.“

Gerchgroup meldet Insolvenz an

Nun hat es also auch den bundesweit tätigen Projektentwickler Gerch getroffen. Insgesamt wurde für die vier Dachgesellschaften Gerchgroup AG, Gerch Development GmbH, Gerch Beteiligungen GmbH und die Marathon Beteiligungsgesellschaft mbH aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit ein Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Die einzelnen, operativ tätigen Projektgesellschaften der Gruppe sind somit bislang nicht von der Insolvenz betroffen.

Begleitet wird das Sanierungsverfahren nun von Dr. Raul Taras und Holger Rhode, die sich auf entsprechende Verfahren spezialisiert haben. Zum Sachwalter wurde Dr. Jens Schmidt von der Wuppertaler Kanzlei Runkel durch das Amtsgericht Düsseldorf bestellt.

Immobilienprojekte im Wert von vier Milliarden Euro

Die Gerchgroup ist auf Büroimmobilien und Quartiersentwicklung spezialisiert. Nach Angaben des Unternehmens befinden sich aktuell neun Projekte mit einer Gesamtfläche von 790.000 Quadratmetern und einem Gesamtvolumen von etwa vier Milliarden Euro im Portfolio. Diese befinden sich unter anderem in Köln, Frankfurt, Nürnberg oder Ingolstadt. Besonders im Fokus steht dabei das prestigeträchtige Hochhaus „Das Präsidium“ in Frankfurt am Main, das auf einer Höhe von 175 Metern Eigentumswohnungen, Büros sowie Gastronomie und ein Hotel beherrbergen soll. Allein für dieses Bauprojekt sollen 800 Millionen Euro investiert werden.

Laufende Projekte sollen fertiggestellt werden

Die laufenden Projekte der Gerchgroup sollen laut CEO Mathias Düsterdick fortgeführt und verkauft werden, sobald sich der Markt wieder erhole. Man werde keine Bauruinen in deutschen Metropolen entstehen lassen. Die Chancen dafür stehen laut Düsterdick gut. Man habe bereits erste Gespräche mit Finanzieren geführt, die „mit ein bisschen Besonnenheit aller Projektbeteiligten“ auf einen positiven Ausgang für alle Projekte hoffen lassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.