Der Düsseldorfer Projektentwickler Development Partner (DP) ist insolvent. Wie das Unternehmen mit Sitz auf der Kaistraße im MedienHafen mitteilte, wurde beim Amtsgericht Düsseldorf ein entsprechender Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Georg F. Kreplin von der Kanzlei KKN Rechtsanwälte zum vorläufigen Sachwalter. Nun strebt das Unternehmen ein umfassendes Restrukturierungsprogramm und eine Sanierung in Eigenverwaltung an. Begleitet wird es dabei von der renommierten Wirtschaftskanzlei SGP Schneider Geiwitz. Als Generalbevollmächtige wurden die Sanierungsexperten Christian Plail und Arndt Geiwitz eingesetzt.
Development Partner meldet Insolvenz an
Insolvenzanträge wurden sowohl für die Development Partner GmbH gestellt, als auch für verschiedene Projektgesellschaften. Der Schritt erfolgte unabhängig von den jeweiligen Aussichten auf Fortführung der Projekte, heißt es. Betroffen sind auch die Düsseldorfer Bauprojekte am Kennedydamm und an der Uerdinger Straße. Geiwitz kündigte umfassende Prüfungen aller DP-Projekte an, um deren Tragfähigkeit festzustellen.
Jedoch hätten verschiedene laufende Projekte wie der IBM-Campus in Ehningen bei Stuttgart oder das Gewerbeprojekt „Elements“ in Berlin nach Ansicht des Sanierungsexperten „herausragende Entwicklungsperspektiven“ und seien nicht von den Insolvenzanträgen betroffen.
Hochhausprojekt Gateway wurde eingestellt
Der Projektentwickler Development Partner hatte vor gut einem Jahr für Aufsehen gesorgt, als das Planungen rund um das spektakuläre Hochhausprojekt Gateway beerdigt wurde. Das ambitionierte Bürohochhaus am Kennedydamm sollte bis zu 100 Meter hoch werden und eine Bruttogeschossfläche von 42.500 Quadratmeter bieten. Aufgrund der massiv gestiegenen Baukosten und veränderter Anforderungen in Folge der Corona-Pandemie hatte das Unternehmen jedoch davon abgesehen, das Projekt zu realisieren. Zudem hatte Development Partner seinerzeit die Neubesetzung der Chefetage sowie eine neue Eigentümerstruktur bekannt gegeben.
Zweites Schwergewicht gerät ins Straucheln
Mit der Insolvenz von Development Partner ist binnen kurzer Zeit nun ein zweites Schwergewicht der Düsseldorfer Immobilienbranche ins Straucheln geraten. Erst vor wenigen Wochen hatte die Düsseldorfer Centrum-Gruppe Insolvenz anmelden müssen.
Die finanzielle Schieflage der Unternehmen wird zudem nahezu identisch begründet: deutlich gestiegene Baukosten, hohe Zinsen und ein lahmender Investmentmarkt erschweren das Geschäft. Infolge der allgemein kritischen Marktentwicklung seien nun die Liquiditätsreserven aufgebraucht, wodurch die Insolvenz unausweichlich wurde.