Eigentlich sollten zahlreiche Filialen der Parfümerie Douglas GmbH trotz der Auflagen im Rahmen des „harten Logdown“ geöffnet bleiben. So hatte es das Düsseldorfer Unternehmen, dass seit 2015 zu 85 Prozent dem Finanzinvestor CVC Capital Partners gehört, eigentlich geplant. Nach umfangreicher öffentlicher Kritik ruderte man nun jedoch zurück – und entschuldigte sich.
Douglas Filialen öffnen trotz Lockdown
Rund 25 Prozent der Douglas Filialen hatten am ersten Tag des bundesweiten Lockdowns ihre Pforten für Kunden geöffnet, obwohl der Einzelhandel im Rahmen der neusten Corona-Schutzmaßnahmen eigentlich flächendeckend geschlossen bleiben sollte. Die Begründung: aufgrund des Drogeriesortiments in den Ladenlokalen, sei eine Öffnung nach dem Beschluss von Bund und Ländern weiterhin gestattet.
Zurvor titulierte sich Douglas jedoch stehts als Parfümerie, schob nun jedoch das Label „Drogerie“ vor, die weiterhin geöffnet bleiben dürfen. Aus rechtlicher Sicht ist der Begriff Drogerie nicht konkret zu spezifizieren. Darunter sind im allgemeinen Sprachgebrauch Einzelhandelsbetriebe zu verstehen, die Kosmetik sowie Körperpflege-, Schönheits- und Hygieneprodukte verkaufen. Das beschreibt ein Produktangebot, das auch in bei Douglas zu finden ist. Grund genug für die Unternehmensführung, um das sich dadurch ergebende Schlupfloch zu nutzen und das Geschäft in der umsatzträchtigen Weihnachtszeit aufrecht zu erhalten.
Kritik von Verdi und der Kundschaft sorgt für Umdenken
Ein Vorgehen, dass nicht nur bei der Gewerskschaft Verdi für Irritationen sorgte. Dort wurde das geschäftsgebaren als „anrüchiges Unterlaufen des Lockdowns“ umschrieben. Der WDR zitierte Verdi Sprecherin Katja Deusser mit den Worten: „Die ganze Welt kämpft gegen eine Corona-Pandemie, jeder weiß, die Kontakte sollen auf null reduziert werden, und hier stehen offenbar bei Douglas die Umsatzinteressen höher als die Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden in der Gesellschaft.“ Auch im Internet hatte das Geschäftsgebaren für einen wahren Shitstorm gesorgt. Der Hashtag #DouglasBoykott landete binnen kürzester Zeit in der Twitter-Trends, so dass sich das Unernehmen zum Handeln gezwungen sah.
Douglas Chefin entschuldigt sich
Tina Müller, CEO der Parfümeriekette, ordnete die Schließung der Filialen an und entschudligete sich in den sozialen Medien mit den Worten: „Ab heute bleiben alle unsere deutschen Filialen daher bis auf Weiteres geschlossen. Ich bitte diejenigen um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet oder vor den Kopf gestoßen haben.“ Douglas betreibt in Deutschland insgesamt 435 Filialen und beschäftigt rund 6.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.