Erst Mitte 2017 war es im Düsseldorfer Carsch-Haus mit großen Erwartungen eröffnet worden, das Edel-Outlet Saks Off 5th des kanadischen Handelskonzerns Hudson’s Bay Company. Seither bot man in der prominenten Immobilie im Herzen der Düsseldorfer Innenstadt hochwertige Markenartikel deutlich unter den üblichen Preisen an. Das Selbstbedienungskonzept von Saks Off 5th kam bei den deutschen Kunden jedoch weit weniger gut an, als es HBC aus Nordamerika gewohnt war. Die Gänge des spartanisch eingerichteten Kaufhauses wirkten selten gut gefüllt und so war es weniger verwunderlich, dass die Umsätze deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben.
Saks Off 5th zieht sich aus Deutschland zurück
Inzwischen gehören die Saks Off 5th Häuser zum fusionierten Warenhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Deren Chef Stephan Fanderl verkündete nun Anfang April einen strategischen Richtungswechsel. So werde sich die Marke Saks Off 5th gänzlich aus den deutschen Innenstädten zurückziehen. Neben dem Saks Off 5th Flagship-Store in Düsseldorf werden zum 30. Junin 2019 also auch die Filialen in Frankfurt, Bonn, Stuttgart, Wiesbaden und Heidelberg schließen. Kürzlich startete bereits der Räumungsverkauf an allen Standorten mit Rabatten von 30 bis 40 Prozent auf die bisherigen Preise. Fanderl möchte nun ein neues Konzept unter der Marke „dress-for-less“ aufbauen. Von diesen Planungen wird der Standort Düsseldorf jedoch vorerst nicht betroffen sein. Zumindest für das Carsch-Haus hat René Benko, Eigentümer von Kaufhof und Karstadt, andere Pläne.
In Düsseldorf wurde nach Angaben der Gewerkschaft Verdi allen 30 Mitarbeitern gekündigt. Man beklagt, dass den Beschäftigten keine Perspektive geboten worden sei. Viele seien seit mehr als 15 Jahren bei Galeria Kaufhof beschäftigt gewesen, bevor sie vor etwa 24 Monaten zu Saks Off 5th gewechselt waren. Mehrere Mitarbeiter sollen bereits Klage gegen die Kündigung eingereicht haben.
Carsch-Haus soll zum KaDeWe umgebaut werden
Das Carsch-Haus, Baujahr 1915, soll nach Plänen von Benko zu einem Kaufhaus des Westens (KaDeWe) umgebaut werden. Dafür soll das Objekt und auch der Heinrich-Heine-Platz vor dem Gebäude umfassend umgestaltet werden. Benko traf sich dazu im März mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel. Im Anschluss waren die Pläne auch Thema auf der Immobilienmesse Mipim in Cannes, wo Düsseldorf wie in jedem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten war.
Nach den Plänen Benkos soll das Carsch-Haus wieder zu einem Premiumhaus mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Erste Animationen zeigten wie der Umbau aussehen könnte. So könnten der Musik-Pavillon und die umgebende stufenartige Anlage weichen. Stattdessen soll eine großzügige Treppenanlage den Eingang zum Carsch-Haus dominieren. Zudem soll auch die Straßenführung neu geplant werden. Diese Pläne stießen bei der Düsseldorfer Bevölkerung bislang allerdings auf wenig Gegenliebe, so dass weitere Szenarien diskutiert werden dürften.
Wenig Gegenliebe? Wie beim Rheinufertunnel oder dem Kö-Bogen? Dann unbedingt machen! Denn das ist ein Indiz dafür, dass es klasse wird! ;-)