Die boot Düsseldorf 2022 ist offiziell abgesagt. Das gab die Messe Düsseldorf als Veranstalter bekannt. Damit kann die größte Wassersport- und Freizeitmesse der Welt bereits im zweiten Jahr in Folge nicht stattfinden. Wie es auf der Webseite der boot heißt, war man aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus und der damit verbundenen Anpassungen der Coronaschutzverordnung für Nordrhein-Westfalen zur Absage gezwungen. Die Verordnung sieht ab dem 30. Dezember bis Ende Januar verschiedene Einschränkungen vor. Unter anderem sind Publikumsmessen mit gleichzeitig mehr als 750 Besuchern seither untersagt.
Aufbauarbeiten für boot Düsseldorf 2022 gestoppt
Für die boot Düsseldorf 2022 liefen die Aufbauarbeiten auf dem Messegelände bereits seit Mitte Dezember. Zahlreiche Aussteller waren in den letzten Wochen aktiv und erste Yachten auf ihrem Weg nach Düsseldorf. Eigentlich hätten vom 22. bis 30. Januar bis zu 250.000 Messegäste aus dem In- und Ausland die Messehallen in Stockum besuchen sollen. Solche Besucherströme wären angesichts der drohenden Omikron-Welle, die laut Expertenmeinung im Januar in voller Höhe über Deutschland rollen soll, nicht vertretbar gewesen. Zudem waren auch von Ausstellerseite sorgenvolle Kommentare bezüglich Omikron zu hören. Aus den USA und Großbritannien soll es bereits Absagen gegeben haben.
Tickets werden erstattet
Für Besucher, die sich bereits Tickets für die boot Düsseldorf 2022 gekauft hatten, stellt sich nun die Frage, wie sie ihr Geld zurückerhalten. Denn nach Angaben der Messe verlieren diese ihre Gültigkeit und können somit nicht für die Folgeveranstaltung im nächsten Jahr genutzt werden. Besucher sollen sich für die Rückerstattung des Kaufpreises an die jeweilige Verkaufsstelle wenden. Sofern ein eTicket über den Ticketshop der boot erworben wurde, findet eine automatische Rückerstattung statt, was aus organisatorischen Gründen jedoch bis zu 3 Wochen dauern kann.
Rückschlag für die Messe Düsseldorf
Die Absage der boot 2022 bedeutet einen herben Rückschlag für die Messe Düsseldorf. Im vergangenen Jahr hatte man trotz Corona-Pandemie zahlreiche Großveranstaltungen durchführen können. Zuletzt etwa den Caravan Salon Düsseldorf, den gut 185.000 Menschen besuchten, oder die Kombimessen Medica und Compamed, die rund 46.000 Fachbesucherinnen und -besucher bergüßen konnten. Die Basis dafür bildete das professioanelle Hygiene- und Infektionsschutz für Aussteller, Besucher, Partner und Mitarbeiter der Messe Düsseldorf, namens PROTaction, das immer weiter optimiert wurde.
Weitere Messen offenbar nicht gefährdet
Daher sieht die Führung der Messe Düsseldorf die weiteren für dieses Jahr geplanten Messen in Düsseldorf auch nicht in Gefahr. Anders als bei der boot handele es sich dabei vor allem um Fachmessen, an denen ein kleinerer Personenkreis mit beruflichem Interesse teilnehmen werde. Auch wenn je nach Veranstaltung Besucherzahlen im fünfstelligen Bereich zu erwarten sind, ermöglche das Messegelände aufgrund seiner großen Dimensionen eine deutlich bessere Einhaltung der Abstandregeln. Dennoch werde man jede Veranstaltung individuell betrachten und außer dem Infektionsgeschehen, der Reisesituation und der Rechtslage auch die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Messen und ihrer Branchen berücksichtigen, heißt es. Aktuell gehe man davon aus, dass die Handelstechnologie-Messe EuroCIS 2022 Mitte Februar wie geplant stattfinden könne, so Messe-Chef Wolfram N. Diener gegenüber der Rheinischen Post.
Finanzielle Hilfen vom Land möglich
Durch die Absage der boot Düsseldorf 2022 durch die Landesverordnung besteht für die Messe Düseldorf die Möglichkeit, finanzielle Hilfen zu erhalten. Dafür steht seit Herbst 2020 ein Sonderfonds des Bundes zur Verfügung, über den die Messewirtschaft bei coronabedingt abgesagte Veranstaltungen durch Hilfsgelder unterstützt werden. Die boot ist eine von insgesamt elf Messe in NRW, die dafür registriert wurden. Somit können Schadenersatzansprüche in Millionenhöhe geltend gemacht werden. Kosten sind bislang vor allem in den Bereichen Marketing, Technik und Logistik angefallen. Bis zu 80 Prozent dieser Kosten könnten über den Fond erstattet werden.
Die nächste boot wird somit erst 2023 stattfinden. Auch dann setzt man auf den Monat Januar und öffnet die Hallen vom 21. bis 29. Januar für die Besucher – aller Voarussicht nach, sollte man ergänzen.