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Wohnprojekt „Heimathafen“ im MedienHafen geplant

Der MedienHafen gilt als eines der architektonischen Aushängeschilder des Wirtschaftsstandorts Düsseldorf. Internationale renommierte Architekten wie Frank O. Gehry, David Chipperfield, Joe Coenen, Steven Holl und Claude Vasconi haben sich hier in den vergangenen 20 Jahren mit spektakulären Gebäuden verewigt und ein Quartier geschaffen, das rund 700 Unternehmen eine Heimat bietet. Die Attraktivität des Standorts zeigt sich auch darin, dass über 70% der ansässigen Firmen hier ihren Hauptsitz haben. Doch wenn es dunkel wird und die Mitarbeiter die Büros verlassen, wird es meist still zwischen Speditions- und Kaistraße. Zwar lockt die vielfältige Gastronomie und die exponierte Lage am Rhein die Besucher, jedoch wirken Teile des MedienHafens außerhalb der Geschäftszeiten verlassen.

Speditionsstraße MedienHafen Düsseldorf
Das Wohnprojekt „Heimathafen“ soll auf der Speditionsstraße im MedienHafen Düsseldorf entstehen, Foto: Turmfalke

Das liegt vor allem an der Tatsache, das auf dem weitläufigen Gelände bis heute keinerlei Wohnbebauung stattgefunden hat. Zwar gab es dazu weitreichende Planungen, so zum Beispiel in Form des Projekts „Königskinder“, das international Beachtung fand als es 2008 vorgestellt wurde. Jedoch wurde bis heute kein einziges Wohngebäude errichtet. Der Grund dafür ist nur wenige Meter Luftlinie entfernt: der benachbarte Industriehafen mit seiner lärm- und geruchsintensive Hafenwirtschaft. Diese sprach sich stets gegen die Pläne einer Wohnbebauung am Hafen aus, da man existenzgefährdende Probleme mit den Bewohnern der Gebäude befürchtete. Diese Bedenken scheinen nun endlich beseitigt. Nach rund 8 Jahren der Abwägung und Verhandlung konnte offenbar laut Rheinischer Post eine Einigung mit dem Verein der Hafenbetriebe getroffen werden, die Wohnprojekte ermöglicht.

Wohnprojekt „Heimathafen“ soll an der Speditionstraße entstehen

An der Speditionstraße soll nun das Projekt „Heimathafen“ entstehen, dass an die Stelle der ursprünglich geplanten „Königskinder“ rückt. Die beiden geplanten Wohntürme sollen jeweils 60 Meter hoch werden und insgesamt 400 Appartements beherbergen. Ging die ursprüngliche Planung noch von großflächigen Luxuswohnungen aus, soll sich das neue Projekt vor allem an Singlehaushalte richten, die mit deutlich kleineren Wohnflächen auskommen. Die Frankonia Eurobau AG, die das Projekt umsetzen möchte, plant Einheiten mit einer Größe von 40 bis 50 Quadratmeter. Die kleinsten Wohnungen sollen sogar nur 35 Quadratmeter haben. Günstig werden sie jedoch nicht: die Kaltmieten der teilmöblierten Einheiten liegen bei 19 Euro pro Quadratmeter.

Zielgruppe sind vor allem Arbeitnehmer, die in den benachbarten Firmen tätig sind und bereit sind eine Miete von fast 1.000 Euro für eine vergleichsweise kleine Fläche zu zahlen. Mit großen internationalen Arbeitgebern wie Trivago und Uniper, die in direkter Nachbarschaft ihre neuen Firmenzentralen errichten, scheint eine passende Klientel gefunden.

Endlich eine Einigung für Wohnbebauung im MedienHafen

Sofern Planungsausschuss und Stadtrat dem Projekt grünes Licht geben, kann Anfang 2017 mit dem Bau des Heimathafes begonnen werden. Bis Ende 2018 / Anfang 2019 könnten die beiden Wohntürme fertiggestellt sein. Die 24 Hafenbetriebe, die in Sichtweite zum Beispiel Futtermittel produzieren oder Waren vom Rhein auf die Schiene oder LKWs verladen, haben im Rahmen der Einigung zugestimmt, auf Rechtsmittel gegen die Wohnbebauung zu verzichten. Im Gegenzug wird die Eintragung einer Dienstbarkeit im Grundbuch des Wohnprojekts akzeptiert. Die Auswirkungen der Betriebe auf die Wohnqualität im Heimathafen sollen durch bauliche Maßnahmen minimiert werden.