Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper hat sich laut verschiedenen Medienberichten einen strikten Sparkurs verordnet. Das Sparprogramm mit dem Titel „Voyager“ sieht unter anderem Stellenstreichungen und umfangreiche Einsparungen bei den Personalkosten vor. Derzeit beschäftigt Uniper 13.000 Mitarbeiter, allein 1600 arbeiten in der Zentrale in Düsseldorf. Insgesamt 500 Stellen davon sollen nun gestrichen werden, darunter jede vierte Führungsposition in der Verwaltung, heißt es.
Harte Einschnitte für die Mitarbeiter
Im Rahmen des Sparprogramms kommen zudem auf die verbleibenden Mitarbeiter harte Einschnitte bei Gehalt und verschiedenen Vergünstigungen zu. Die Rede ist von einem Verzicht auf das Weihnachtsgeld, Streichen von Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschlägen und dem Abschaffen von Erfolgsbeteiligungen und variabler Gehaltskomponenten. Desweiteren sollen tarifgebundene Uniper-Mitarbeiter in eine niedrigere Gehaltsgruppe heruntergestuft werden, sofern sie nicht schon in der untersten sind.
Kostensenkungen von 400 Millionen geplant
Durch diese Maßnahmen sollen Kostensenkungen bei den Beschäftigten von bis zu 30 Prozent erzielt werden. Bis Ende 2018 sollen die Kosten bei Uniper insgesamt um 400 Millionen Euro gesenkt werden. Die geplanten Personaleinsparungen machen davon jedoch „nur“ 27 Millionen Euro aus. „Wir halten Maßnahmen zur Reduzierung von Personalkosten für unverzichtbar, um unser Unternehmen vor dem Hintergrund der anhaltend schlechten Marktbedingungen nachhaltig wettbewerbsfähig aufzustellen“, sagte ein Unternehmenssprecher zu den aktuellen Plänen. Die in den Medien kommunizierten Zahlen wollte er jedoch nicht kommentieren.
Gewerkschaft kündigt Protest an
Die Uniper-Führung sei nun bemüht, in partnerschaftlicher Weise mit Gewerkschaften und Betriebsräten Lösungen zu finden. Derweil kündigte die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie Proteste gegen die geplanten Personaleinsparungen an.
Die Uniper SE entstand 2016 durch die Abspaltung vom Energieriesen Eon. Uniper ist eine eigenständige, börsennotierte Gesellschaft, die die konventionellen Kohle- und Gaskraftwerke betreibt, die aus dem Eon-Konzern herausgelöst wurden.