Der Düsseldorfer Henkel-Konzern hat im Bieterwettstreit um die um die Markenfamilie Wella den Kürzeren gezogen. Der amerikanische Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) verkauft den Shampoo-Hersteller an den Henkel-Konkurrenten Coty, der von der deutschen Famile Reimann kontrolliert wird. Der Kaufpreis soll bei rund 12,5 Milliarden Dollar ligen, die in Form von Coty-Aktien bezahlt werden. Henkel war vor allem an der Haarpflegesparte interessiert, die laut Experten etwa fünf bis sieben Milliarden Dollar wert sein soll.
Coty erwirbt insgesamt 43 Pflege- und Duftmarken
Procter & Gamble wollte Wella seit dem Frühjahr 2015 abstoßen, bereits Mitte Juni deutete sich jedoch Coty als bevorzugter Bieter an. Der Parfüm- und Kosmetikkonzern mit Sitz in New York, der bereits 1904 gegründet wurde, erwirbt nun insgesamt 43 Kosmetik-, Parfüm- und Haarpflegemarken von P&G, darunter Hugo Boss, Dolce & Gabbana, Gucci und die Make-up-Serie Max Factor.
Bereits 2014 hatte die milliardenschwere Eigentümerfamile das Kaffeegeschäft des US-Konzerns Mondelez, zu der auch die bekannten Marken Jacobs und Tassimo gehören, für fünf Milliarden Dollar gekauft. Durch die jetzige Übernahme wächst Coty auf die doppelte Größe und wird laut Prognosen zukünftig einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro erzielen. Zudem sollen Einsparungen von rund 550 Millionen Dollar erreicht werden.