home Wirtschaft Henkel speist Fernwärme in Düsseldorfer Netz ein

Henkel speist Fernwärme in Düsseldorfer Netz ein

Der Düsseldorfer Henkel-Konzern wird künftig Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Düsseldorf AG einspeisen. Gestern erfolgte der Spatenstich für den Neubau einer 700 Quadratmeter großen Energiezentrale auf dem Werksgelände von Henkel in Düsseldorf. Bis Ende 2024 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dann kann überschüssige Produktionsabwärme in das Fernwärmenetz eingespeist werden. Rund 25 Millionen Euro werden in den Neubau und die Einrichtung der notwendigen Infrastruktur investiert.

Zum Spatenstich für die neue Energiezentale durfte Henkel-CEO Carsten Knobel unter anderem die stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf Dr. Stephan Keller sowie und Dr. Karl-Heinz Graf, Bezirksbürgermeister von Düsseldorf-Benrath begrüßen.

Überschüssige Produktionsabwärme für das Fernwärmenetz

Energiezentrale Henkel Fernwärme
Spatenstich für die neue Energiezentrale: Henkel-Standortleiter Dr. Daniel Kleine sowie Julien Mounier, CEO der Stadtwerke Düsseldorf, Oberbürgermeister Keller, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Henkel CEO Carsten Knobel (v.l.n.r.)

Im Rahmen des gemeinsamen Fernwärme-Projekts wird Kamin-Abwärme des Henkel-eigenen Kraftwerks verwendet, die für die eigene Energieversorgung des Düsseldorfer Werkes nicht effizient genutzt werden kann. Um diese in das städtische Fernwärmenetz einzuspeisen, muss unter anderem ein Kamin des Kraftwerks neu gebaut werden. Weitere Ausbaustufen sind denkbar, das Unternehmen prüft derzeit zusätzliche mögliche Abwärmequellen auf dem Gelände.

Bundesweites Vorreiterprojekt für industrielle Fernwäre

Das Projekt zwischen dem Konsumgüter- und Industriekonzern Henkel und den Stadtwerken gilt als bundesweites Vorreiterprojekt für industrielle Wärme in einem Großstadtnetz. Für den Henkel-Konzern ist es ein wichtiger Beitrag für das angestrebte Ziel, bis 2030 klimapositiv zu produzieren. Neben Investitionen der Stadtwerke Düsseldorf wird das Projekt auch über Fördermittel aus dem Landesprogramm „progres.nrw – Wärme- und Kältenetze“ sowie Bundesmittel aus dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG)“ finanziert.

Es findet im Rahmen einer langfristig angelegten Klimaschutz-Kooperation statt, die im vergangenen Jahr zwischen Henkel und den Stadtwerken geschlossen wurde. Dadurch sollen bis zu 35 Prozent der Fernwärme für die südlichen Düsseldorfer Stadtteile Garath und Benrath über die Abwärme und Wärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung von Henkel gedeckt werden. Auf diese Weise kann der Erdgasverbrauch, der auf Seiten der Stadtwerke Düsseldorf für die herkömmliche Wärmeerzeugung eingesetzt werden würde, signifikant reduziert werden. Zudem können die CO2-Emissionen der Stadt Düsseldorf pro Jahr um bis zu 6.500 Tonnen reduziert werden.

„Die Herausforderungen der Wärmewende sind groß und erfordern klimaschützende, versorgungssichere und bezahlbare Lösungen. Gerade in Nordrhein-Westfalen kann industrielle Abwärme helfen, die Klimaziele zu erreichen. Wenn Industrie und Energiewirtschaft den Mut haben, gemeinsam neue Wege zu gehen und zu investieren, dann sehen wir uns als Land mit in der Verantwortung, Investitionssicherheit zu schaffen und die dazu erforderlichen Fördermittel bereit zu stellen. Ich freue mich sehr, dass Henkel und die Stadtwerke Düsseldorf nun dieses Leuchtturm-Projekt realisieren.“
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur

Fernwärme in Düsseldorf

Der Anschluss von Henkel an das Fernwärmenetz in Düsseldorf ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutzprogramm der Stadt. Die energetische Nutzung von industrieller Abwärme gilt als hocheffizient und nachhaltig. Bislang wird ein großer Anteil der Düsseldorfer Fernwärme durch Kraft-Wärme-Kopplung im Erdgaskraftwerk Block „Fortuna“ erzeugt, das als eines der effizientesten Erdgaskraftwerken der Welt gilt. Weitere Fernwärme entsteht in der Müllverbrennungsanlage in Flingern. Im Heizkraftwerk in Garath werden zudem etwa 50 Prozent der Fernwärme mit dem nachwachsendem Brennstoff Altholz produziert.

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