Der us-amerikanische Technologiekonzern Microsoft hat milliardenschwere Investitionen in Nordrhein-Westfalen bekannt gegegen. Konkret geht es um den Bau von zwei Super-Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) und für Cloud-Computing, so genannte Hyperscaler, im Rheinischen Revier. Vorgesehen sind dafür Gewerbeflächen mit jeweils etwa 20 Hektar an den Standorten Bergheim und Bedburg. Vorgestellt wurden die Pläne in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Microsoft-Präsident Brad Smith und Bundeskanzler Olaf Scholz.
Zwei neue Hyperscaler in Nordrhein-Westfalen
In Deutschland wird Microsoft in den nächsten zwei Jahren 3,2 Milliarden Euro investieren. Der Großteil davon fließt in die beiden Hyperscaler in Nordrhein-Westfalen. Nach eigenen Angaben stellt die Investition die größte des Unternehmens in seiner 40-jährigen Geschichte dar. Staatliche Zuschüsse soll es für Microsoft nicht geben. Insgesamt will der Konzern seine Kapazitäten in Deutschland verdoppeln, um Kunden wie Vodafone, Siemens oder Bayer zuverlässig mit Dienstleistungen in den Bereichen KI, Cloud-Projekte und Anwenderschulungen versorgen zu können.
„Die Investition von Microsoft ist ein starkes Signal für Deutschland und ein großartiger Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier. Die Entscheidung bestätigt erneut die Attraktivität des Standortes Nordrhein-Westfalen. Mit dieser Milliarden-Entscheidung trägt Microsoft wesentlich dazu bei, die Transformation unserer Wirtschaft nachhaltig voranzutreiben.“
Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Tech-Gigant Microsoft expandiert in NRW
Seit sich Microsoft mit dem Einstieg bei Open AI, dem Entwickler von Chat GPT, das Filetstück der KI-Branche gesichert hat, gilt das Unternehmen als Vorreiter in Sachen Künstlicher Intelligenz. Auch im Bereich Cloud-Computing zäht das Unternehmen, dass 1975 von Bill Gates und Paul Allen in Albuquerque, New Mexico, gegründet wurde, zu den weltweit wichtigsten Anbietern. Zu dem Konzern, der vor allem durch sein Betriebssystem Windows und Anwendungsprogramme MS Office bekannt wurde, gehören inzwischen auch Unternehmen wie LinkedIn, Skype oder GitHub. Microsoft beschäftgt weltweit mehr als 221.000 Menschen, davon etwa 3.000 in Deutschland, und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 211 Milliarden US-Dollar.
Digitalstandort Rheinisches Revier
Laut NRW-Ministerpräsident Wüst ist die Entscheidung des Tech-Giganten ein großer Erfolg für die Region und ein Meilenstein bei der Entwicklung des Digitalstandorts im Rheinischen Revier. Zudem kündigte er in absehbarer Zeit einen weiteren Ausbau an. Durch die Neuansidlung von Microsoft im ehemaligen Braunkohlerevier sollen nicht nur neue Jobs entstehen. Landes- und Kommunalpolitiker erhoffen sich vor allem eine Sogwirkung, durch die weitere Digitalunternehmen angezogen werden sollen.