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Douglas vor dem Börsen-Comeback

Europas größte Parfümeriekette Douglas blickt dem für den 21. März 2024 angesetzten Börsengang an der Frankfurter Börse erwartungsfroh entgegen. Das Düsseldorfer Unternehmen plant rund 34,6 Millionen Aktien zu platzieren, deren Angebotsspanne auf 26 bis 30 Euro festgelegt wurde. Daraus ergibt sich ein Bruttoemissionserlös von rund 900 Millionen Euro. Hinzu kommen 300 Millionen Euro an frischem Eigenkapital von Altaktionären. Das Geld soll vorrangig zur Senkung der hohen Verschuldung eingesetzt werden. Angestrebt wird eine Marktkapitalisierung von insgesamt 2,8 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Verbindlichkeiten wäre Douglas nach dem Börsengang etwa fünf Milliarden Euro wert.

Douglas-Aktie sehr begehrt

Douglas-CEO Sander van der Laan
Douglas-CEO Sander van der Laan blickt dem Börsengang erwartungsfroh entgegen, Foto: Douglas

Die Douglas-Aktie erfreute sich nach Bekanntgabe des Börsengangs großer Beliebtheit. Bereits kurz nach Beginn der Zeichnungsfrist war das Papier deutlich überzeichnet. Eine durchaus überraschende Entwicklung, immerhin ist Douglas kein Unternehmen aus der aktuell so gehypten Hightech- oder KI-Welt, sondern ein Tranditionsunternehmen aus dem klassischen Filialgeschäft. Allerdings handelt es sich um den größten Börsengang seit der Porsche AG im Jahr 2022. Zudem schlugen sich Firmen aus der Kosmetikbranche zuletzt beachtlich gut an der Börse. Ob Aktien von Firmen wie L’Oréal, Coty, LVMH oder Estée Lauder – sie alle legten zuletzt kräftig zu. Ein Argument das die Investroen offenbar beflügelte.

Schulden belasten Wachstumsschancen

Analysten hoffen, dass sich Douglas in der Produktstrategie weiter vom klassischen Handel mit Parfümen absetzt, der zwar gute Margen aber nur begrenzte Wachstumspotentiale bietet. Stattdessen sollen vor allem Produkte aus den verschiedenen Beauty-Bereichen in den Fokus rücken und hochpreisige Produkte neues Wachstum ermöglichen. Jedoch werde der Gewinn aktuell von hohen Schulden belastet, weswegen die Erschließung frischen Kapitals durch den Börsengang quasi alternativlos sei, um diese abzubauen. Sofern durch die erzielten Einnahmen eine weitere Gesundung gelingt, wäre auch ein weiteres Wachstum auf dem europäischen Markt möglich.

„Die Douglas Group ist mit einem sehr starken Geschäftsmodell und einer erfolgreichen Wachstumsstrategie in einem attraktiven Markt hervorragend positioniert. Der mit dem Börsengang verbundene Schuldenabbau wird unsere finanzielle Flexibilität erhöhen und damit unsere künftige Entwicklung maßgeblich unterstützen.“
Sander van der Laan, CEO Douglas Group

Nettoverschuldung soll gesenkt werden

Anfang März hatte Douglas bekannt gegeben, dass die Nettoverschuldung auf das 2,7-fache des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gesenkt werden solle. Laut Mark Langer, CFO bei Douglas, beläuft sich das angestrebte Verschuldungsniveau auf rund 2,1 Milliarden Euro. Auch nach dem Börsengang von Douglas bleiben der Finanzinvestor CVC mit etwa 54,4 Prozent und die Familie Kreke mit rund 10,2 Prozent die Hauptaktionäre.

Umsatz von 4,1 Milliarden Euro

Douglas betreibt insgesamt rund 1.850 Filialen in 22 Ländern. Rund 18.000 Menschen sind für die bekannte Parfümeriekette tätig. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden Omnichannel-Anbieter für Premium-Beauty in Europa und vertreibt vor allem Parfüm, Make-up, Hautpflege, Haarpflege, Accessoires sowie Beauty-Dienstleistungen. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete es einen Rekordumsatz von 4,1 Milliarden Euro.

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