Die Vodafone-Tochter Vantage Towers muss sich zum Ende des Jahres nach einem neuen CEO umsehen. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens wird der bisherige Vorsitzende des Vorstands, Vivek Badrinath, seinen Ende 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und das Unternehmen verlassen. Gegenüber dem Aufsichtsrat der Vantage Towers AG führte er persönliche Gründe für die Entscheidung an. Die Nachfolge soll zeitnah durch einen Personalausschuss geregelt werden. Badrinath ist zudem bereit, sein Vorstandsmandat bereits zu einem früheren Zeitpunkt an einen Nachfolger zu übergeben, wenn dies aus Sicht des Aufsichtsrat sinnvoll sei.
Vivek Badrinath verlässt Vantage Towers aus persönlichen Gründen
„Es war mir eine große Ehre, Vantage Towers durch die intensiven vergangenen drei Jahre zu führen, von der Gründung des Unternehmens bis zum Börsengang und der nun angestrebten Fortsetzung unter neuen Eigentümern. All das war mit viel Reisetätigkeit verbunden und es ist mein Wunsch, zukünftig wieder näher bei meiner Familie in Frankreich zu sein. Für die nächste spannende Phase der Unternehmensentwicklung von Vantage Towers stehe ich daher leider nicht zur Verfügung, bleibe aber selbstverständlich an Bord bis die Nachfolge geklärt ist. Vantage Towers hat ein exzellentes Team und ist hervorragend aufgestellt für die Zukunft.“
Vivek Badrinath, CEO der Vantage Towers AG
Zweitgrößter Betreiber von Mobilfunkmasten
Die Vantage Towers AG gilt mit rund 83.000 Funkmaststandorten in zehn Ländern als einer der führenden Funkmastbetreiber in Europa. Hierzulande ist es der zweitgrößte Betreiber. Das Unternehmen entstand 2021 aus einer Abspaltung des Vodafone-Konzerns und hat seinen Sitz in Düsseldorf. Die Aktien von Vantage Towers sind im MDAX, TecDAX, STOXX Europe 600 sowie FTSE Global Midcap Index notiert.
Die Geschäfte liefen zuletzt gut für den Funkturm-Konzern. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal 2023 um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So ist das Unternehmen zuversichtlich, die für das Gesamtgeschäftsjahr 2023 gesteckten Ziele zu erreichen. Demnach wird ein Konzernumsatzwachstum ohne Durchleitungseinnahmen von 3 bis 5 Prozent und ein bereinigtes operatives Ergebnis von 550 bis 570 Millionen Euro angestrebt, nach 543 Millionen Euro im Vorjahr.
Planungen rund um Oak Holdings
Im vergangenen Herbst waren Pläne von Vodafone bekannt geworden, nach denen die Vantage Towers AG in ein neues Gemeinschaftsunternehmen unter dem Namen Oak Holdings übertragen werden soll. Der Mutterkonzern Vodafone will daran weiterhin 50 Prozent der Anteile halten. Die übrigen könnten sich die Finanzinvestoren KKR und GIP sowie Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF teilen. Zuletzt stieg zudem der Hedgefond Elliott mit einem Anteil von 5,6 Prozent bei Vantage Towers ein, was den zuletzt stagnierenden Aktienkurs des Unternehmens in Bewegung versetzte.