Aktuell zählt Düsseldorf 644.280 Einwohner und auch wenn im vergangenen Jahr erstmals wieder weniger Einwohner gezählt wurden, ist in den nächsten Jahren von einem deutlichen Bevölkerungswachstum auszugehen. Die Einwohnerentwicklung stellt die Politik vor zahlreiche Herausforderungen. Zum einen muss den Einwohnern adäquater und vor allem bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt wedern. Zum anderen muss die Infrastruktur der Stadt den steigenenden Belastungen gerecht werden.
Einwohnerentwicklung in Düsseldorf
Bei der Einwohnerentwicklung von Düsseldorf war bereits seit dem Ende der 1990er Jahre ein stetiges Wachstum zu beobachten. Damals lag die Einwohnerzahl noch bei etwa 558.440. Seither kamen pro Jahr im Durchschnitt etwa 3.600 neue Bürgerinnen und Bürger hinzu. Im Mai diesen Jahres veröffentlichte das Amt für Statistik und Wahlen jedoch das aktuelle „Demografie-Monitoring“ für die Jahre 2014 bis 2020, aus dem hervorgeht, dass die Einwohnerzahl von Düsseldorf erstmals wieder leicht sank. Demnach waren 1.643 Personen weniger gemeldet als im Jahr zuvor, womit das Jahr 2020 deutlich von der Einwohnerentwicklung der letzten Jahre abweicht. Dennoch ist seit dem Jahr 2014 ein deutliches Wachstum zu beobachten. So wurde ein Zuwachs von 24.629 Personen verzeichnet, was einem Bevölkerungswachstum von 4 Prozent entspricht.
Ende 2020 machten ausländische Einwohnerinnen und Einwohner einen Anteil von 23,6 Prozent an der Gesamtbevölkerung aus. Konzentriert man die Betrachtung auf Personen mit einer EU-Staatsangehörigkeit, kommen die meisten von ihnen aus Griechenland (10.073), Polen (8.666), Italien (7.903), Rumänien (5.149) und Spanien (4.678).
Bezogen auf das Alter sind mit über 30 Prozent vor allem Personen in der Altersgruppe 30 bis 50 Jahre vertreten. Hingegen machen Kinder unter 6 Jahre nur 5,8 Prozent der Bevölkerung aus. Deutlich präsenter sind Personen im Alter von 65 Jahren und älter, die 18,7 Prozent der Gesamtpopulation stellen. In der Gesamtbetrachtung gilt Düsseldorf jedoch als vergleichsweise junge Stadt. Das Durchschnittsalter liegt bei 43 Jahren und hat sich somit seit 2014 kaum verändert.
Wann Düsseldorf mehr als 700.000 Einwohner?
Auch wenn die Einwohnerentwicklung im Jahr 2020 erstmals wieder leicht negativ war, gehen aktuelle Prognosen für Düsseldorf von einem deutlichen Bevölkerungsanstieg in den kommenden Jahren aus. Das bestätigt auch die „Bevölkerungsprognose 2035“ des Amtes für Statistik und Wahlen. Derartige Berechnungen werden regelmäßig auf Basis zahlreicher Indikatoren durchgeführt, um belastbare Anhaltspunkte für grundlegende politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse zu liefern. Das Resultat sind drei mögliche Szenarien der Einwohnerentwicklung, von denen die mittlere Version als wahrscheinlichste angsehen werden darf. Laut dieser werden bis zum Jahr 2035 rund 702.500 Menschen in Düsseldorf leben.
Nach Annahmen der Statistiker wird vor allem in den Stadtteilen Benrath und Gerresheim von einem deutlichen Bevölkerungswachtum ausgegangen. Jeweils bis zu 5.000 Einwohner könnten in den nächsten Jahren zuziehen, sofern die geplanten Wohnungsbauprojekte realisiert werden. Ein überdurchschnittliches Wachstum wird zudem für Hubbelrath erwartet. Der ländlich geprägte Stadtteil im Osten von Düsseldorf hat demnach ein Wachstum von mehr als 190 Prozent zu bewältigen.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Zahl der älteren Menschen in Düsseldorf noch deutlich zunimmt. Bis 2035 könnte der Anteil von Personen im Alter von 65 bis 80 Jahre den Schätzungen zufolge um 21,7 Prozent zunehmen. In absluten Zahlen entspricht dies rund 17.800 Personen. Mit fast 21.000 zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohnern wird der deutlichste absolute Zuwachs bei der Gruppe der im Alter von 30 bis unter 50 Jahren erwartet. Insgesamt soll das Durchschnittsalter mit 42,8 Jahren jedoch nahezu unverändert bleiben.