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Lieferdienst Deliveroo gib Geschäft in Düsseldorf auf

Seit geraumer Zeit sind sie nicht mehr aus dem Straßenbild Düsseldorfs wegzudenken: die Fahrer der verschiedenen Lieferdienste, die in farbenfroher Dienstkleidung auf ihren Fahrrädern Essen ausliefern. Ob Lieferando, foodora, Lieferheld oder Deliveroo – der Markt der Essenslieferdienste ist hart umkämpft. Das gilt nicht nur für Düsseldorf, das dank seines breit gefächerten Gastronomie-Angebots, dem gut ausgebauten Wegenetz und der kaufkräftigen Kundschaft als besonders attraktiver Standort gilt.

DeliverooDennoch scheint sich der Markt der Lieferdienste zu konsolidieren. So kündigte Deliveroo an, ab 15. September nicht mehr in Düsseldorf auszuliefern. Gleiches gilt für auch für Bonn, Dortmund und Mainz. Man wolle sich vorerst auf die Märkte Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Köln konzentrieren, heißt es vom Unternehmen. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, das man bald wieder nach Düsseldorf zurückkehre.

Deliveroo bitet fragwürdige Begründung für den Rückzug

Als Grund für den Rückzug nannte Deliveroo vor allem die Sorgen um die Lieferqualität. In einer E-Mail an die Kunden heißt es:

In Düsseldorf sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir den von uns angestrebten Service zum aktuellen Zeitpunkt nicht bieten können und wir daher unseren Fokus vorerst auf unsere Städte mit Wachstum legen, um dort Kurieren, Restaurant Partnern und Kunden weiterhin den besten Service bieten zu können.

Ob eine mangelhafte Lieferqualität tatsächlich der Hauptgrund für den Rückzug aus der Landeshauptstadt ist, bleibt fraglich. Vielmehr könnte die zuletzt vermehrt auftretende Kritik an der Geschäftsstrategie der Lieferdienste zu einer Neuausrichtung geführt haben. Denn Deliveroo steht ebenso wie seine Wettbewerber wegen schlechter Arbeitsbedingungen und Scheinselbstständigkeit in der Kritik. Zuletzt hatten Lieferdienst-Kuriere im Juni diesen Jahres in Köln demonstriert, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Von Deliveroo hieß es damals, die Fahrer seien das Herzstück der Unternehmens. Man biete ihnen die Art von Flexibilität, die sie bevorzugen. Sie könnten ihre Arbeit somit an ihren Lebensstil anpassen und bekämen ein Durchschnittseinkommen, das weit über dem Mindestlohn liege.

Seit 2015 in Düsseldorf aktiv

Deliveroo wurde 2013 in London gegründet und ist inzwischen in zwölf Ländern aktiv, darunter auch Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Hongkong oder Singapur. Seit Ende 2015 ist der Dienst auch in Düsseldorf verfügbar. Seither lieferten die mint-grün gekleideten Deliveroo-Fahrer per Fahrrad Essen von Restaurants aus, die selbst keinen Lieferdienst anbieten. Bestellt werden kann per App oder über die Website. Der Umsatz lag zuletzt weltweit bei etwa 150 Millionen Euro. 2016 hatte das Unternehmen jedoch hohe Verluste verkünden müssen. Als Hauptkonkurrent auf dem deutschen Markt gilt das Start-Up Foodora.

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