Eine Flaschenpost erobert Düsseldorf. Gemeint ist das innovative Startup mit selbigem Namen, das derzeit viele Getränkehändler verunsichert. Denn das junge Unternehmen aus Münster hatte eine bestechend einfache Geschäftsidee. Wasser- und Bierkisten schleppen ist für viele ein lästiges Ritual und Lieferdienste für derartige Waren häufig verhältnismäßig teuer. Warum also nicht einen Getränkelieferdienst ins Leben rufen, der mit den gleichen Preise wie ein üblicher Supermarkt agiert und umsonst liefert? Gesagt getan: im Jahr 2014 startete Flaschenpost den Dienst in der Studentenstadt Münster. Nur kurze Zeit später konnte sich Gründer Dieter Büchl kaum noch vor Kundenanfragen retten.
Schnelle Expansion binnen zwei Jahren
Nachem das Konzept also erfolgversprechend war, wurde das System hinter Flaschenpost optimiert und ging 2016 in verbesserter Form an den Start. Dafür wurden geeignete Lagerflächen erschlossen sowie interne Abläufe und die Logistik verbessert. Binnen kurzer Zeit eroberte man in Münster einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent und expandierte 2017 in die Domstadt Köln. In diesem Jahr wurde das Liefergebiet dann auf Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen und schließlich auch bis nach Neuss und Düsseldorf ausgeweitet. Auch Dortmund, Bochum und Essen sollen bald hinzu kommen. Möglich wird diese enorme Expansion sind Investorengelder in Höhe von 20 Millionen Euro, die die Falschenpost GmbH kürzlich bei einer Finanzierungsrunde einsammelte. Zu den namhafte Investoren zählen neben der Gesellschaft Sociedade Francisco Manuel dos Santos aus Portugal auch Cherry Ventures und Vorwerk Ventures. Zudem unterstützen zahlreiche Business Angels das junge Unternehmen.
Flaschenpost mietet Logistikflächen im Düsseldorfer Hafen
Die Düsseldorfer Kunden werden von einer Halle mit mehreren tausend Quadratmetern Lagerfläche im Düsseldorfer Hafen beliefert. Von hier aus pendeln etwa 60 Lieferfahrzeuge durch das Stadtgebiet. Mittelfristig ist eine Aufstockung auf bis zu 100 Fahrzeuge geplant. Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand: Flaschenpost liefert die bestellten Getränke innerhalb von zwei Stunden kostenlos und nimmt auch gleich das Leergut mit. Die Preise sollen dabei nicht höher sein als im Supermarkt. Bestellt wird bequem online. Inzwischen liefert das Startup insgesamt mehr als 15.000 Kisten pro Tag aus. In Münster und Köln soll das Geschäft sogar bereits schwarze Zahlen schreiben.