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Online-Versandapotheken setzen Markt unter Druck

Die Apotheke gehört hierzulande seit Jahrhunderten zum gewohnten Straßenbild. Gekennzeichnet mit dem sogenannten Apotheken-A – einem roten Buchstaben in Frakturschrift mit aufgezeichnetem Arzneikelch und Schlange – findet man sie in Düsseldorf auf jeder Einkaufsstraße oder wichtigen Verkehrsachse. Laut einem Branchenverzeichnis sind in den 50 Stadtteilen der Landeshauptstadt aktuell fast 200 Apotheken ansässig. Jedoch bekommen diese Institutionen seit einigen Jahren immer stärkere Konkurrenz. Denn Online-Versandapotheken werden beliebter.

Online-Versandapotheken profitieren vom digitalen Wandel

Apotheke
Die klassische Apotheke bekommt immer stärkere Konkurrenz im Internet, Foto: FooTToo / shutterstock

Die Anzahl an Apotheken sank in Deutschland von 2009 bis 2017 von 21.548 Apotheken auf 19.880 Apotheken. Diese Entwicklung hat in ländlichen Regionen mancherorts für Probleme gesorgt. Dennoch wird die Versorgung durch klassische Apotheken von der Bundesärztekammer immer noch als gut gewertet. Nordrhein-Westfalen liegt bei der Apotheken-Dichte im Bundesdurchschnitt, wobei Düsseldorf mit der höchsten Apotheken-Dichte in NRW herausragt. In Deutschland liegen nur München und Berlin vor der Landeshauptstadt. Dennoch ist auch hier ein Wandel spürbar.

Große Versandhändler wie Amazon oder Zalando waren im Einzelhandel Wegbereiter für das veränderte Konsumverhalten, das heute nahezu alle Lebensbereiche umfasst. Längst zählt das Online-Shopping zum Alltag, mit all seinen Vorteilen für den Kunden. Die Ware kann jederzeit mit wenigen Klicks nach Hause bestellt werden, ohne das man dafür die Couch verlassen müsste. Von diesem Wandel profitieren auch die Online-Versandapotheken. Nach einer Studie des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens Crystal Market Research, soll der globale Umsatz in diesem Bereich von gut 25 Milliarden Dollar (2014) auf nahezu 87 Milliarden Dollar (2023) zulegen.

Befeuert wird diese Entwicklung von einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus dem Jahr 2016, das die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente aufhob. Die Richter sahen in der Preisbindung eine Einschränkung des grenzüberschreitenden freien Warenverkehrs, der zum Ziel der EU gehört. Da das Urteil vorläufig nur für ausländische Versandapotheken gilt, können diese nun Medikamente deutlich unter dem in Deutschland üblichen Preis anbieten und mit Rabattaktionen werben.

Online-Apotheke als relevanter Faktor

Im Vergleich zu stationären Apotheken bieten Online-Dienste verschiedene Vorteile für den Kunden. Von der kinderleichten Bestellung über das Internet profitieren vor allem chronisch Kranke und Patienten mit mobilen Einschränkungen. Sie können auf diesem Wege inzwischen auch verschreibungspflichtige Medikamente ordern. Vor allem im ländlichen Raum, wo zuletzt ein verstärktes Apothekensterben zu beobachten war, werden Online-Versandapotheken wie die „Shop Apotheke“ also immer mehr zu einem relevanten Faktor. Zudem ermöglichen sie einen praktischen Preisvergleich. Mit wenigen Klicks kann man die Preise für Präparate bei den verschiedenen Anbieter überprüfen und sich in aller Ruhe über die angebotenen Medikamente informieren.

Seriöse Anbieter identifizieren

Trotzdem haben viele Kunden Vorbehalte gegenüber Online-Versandpotheken. Das Schreckgespenst von gepanschten oder wirkungslosen Medikamenten hält vor allem ältere Kunden von einem Kauf ab. Diese haben zudem häufig die Sorge, Medikamente zu bezahlen und dann unbestimmt lange auf deren Lieferung warten zu müssen. Zwar gibt schwarze Schafe unter den Online-Versandpotheken, jedoch kann man seriöse Anbieter heute recht einfach identifizieren. Entsprechende Anbieter weisen ein Impressum, eine gültige Telefonnummer sowie eine Beratungshotline auf. Außerdem besitzen sie gängige Zertifikate wie das EU-Sicherheitslogo und sind vom Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) erfasst.

Letztlich werden Online-Apotheken die stationären Apotheken in Düsseldorf aber nicht gänzlich ersetzen können. Denn die klassische „Offline-Apotheke“ punktet auch in Zukunft mit ihrer direkten Erreichbarkeit, der persönlichen Beratung vor Ort und einem Service-Angebot, das über den Medikamentenverkauf hinaus geht. Zudem sind sie als Notdienstapotheken unverzichtbar. Insofern sind Online-Apotheken auch als Ergänzung zu sehen, die ein bestimmtes Patientenprofil ansprechen. Der Kunde wird langfristig von dem gesteigerten Konkurrenzkampf in dieser Branche profitieren.

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