Die Steakhauskette Maredo steht offenbar vor dem endgültigen Aus. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf, dass sich bereits seit März 2020 in einem Regelinsolvenzverfahren befindet, hat nun nahezu allen Mitarbeitern gekündigt. Das berichtete das Branchenmagazin Food Service in der vergangenen Woche. Demnach wurde einem Großteil der Belegschaft in einem internen Schreiben die Kündigung ausgesprochen. Lediglich eine Rumpftruppe in der Verwaltung soll vorerst weiterarbeiten und insolvenzspezifische Arbeiten durchführen. Alle übrigen Mitarbeiter seien mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Zuletzt hatte das Unternehmen noch einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro erwirtschaftet.
Steakhauskette Maredo vor dem Ende
Bereits nach dem Eintritt in das Regelinsolvenzverfahren wurden 15 der insgesamt 35 Maredo Restaunrants dauerhaft geschlossen. Über 400 Miterbeiter wurden damals entlassen. Nun trifft es die übrige, rund 450 Personen zählende Belegschaft. Laut der Chefetage waren die coronabedingten Schließungen seit November für das Unternehmen nicht mehr zu verkraften. Es sei nun nicht mehr genug Liquidität vorhanden, um Löhne und Gehälter bezahlen zu können. Daraufhin habe man beim Staat um Corona-Hilfen gebeten, die jedoch ausgeschlagen wurden.
Eine überaus enttäuschende Entwicklung, da sich die verbliebenen Lokale der Steakhaus-Kette zuletzt über eine anhaltend gute Kundennachfrage freuen durften. Die eingeleiteten Sanierungsmaßnehmen schienen erste Erfolge hervorzubringen. Zudem habe es vielversprechende Gespräche mit Investoren gegeben, die auch bereits weit gediehen waren. Nun soll versucht werden, zumindest die bekannte Marke Maredo zu verkaufen.
Massensterben der Gastronomiebetriebe befürchtet
Mit Maredo wirft somit eine weitere Branchengröße das Handtuch. Zuvor ging bereits Systemgastronom Vapiano den Weg in die Insolvenz. Weitere dürften folgen. Kürzlich richtete sich die Brancheninitiative „Gastgeberkreis“, der große Ketten wie Block House, Hans im Glück, Nordsee oder L’Osteria angehören, mit einem offenen Schreiben an die Öffentlichkeit. Die Gastronomen prophezeien ein „Massensterben“ unter den Betrieben, wenn keine rasche und unkomplizierte Hilfen in Form von Entschädigungen zur Existenzsicherung zur Verfügung gestellt würden.
Viele Betriebe warten seit November auf zugesagte Hilfsgelder des Bundes. Zudem seien die bürokratischen Hürden hoch und die Voraussetzungen für die dringend benötigten Gelder seien nachträglich geändert worden. Laut dem Sprecher der Initiative, Torsten Olderog, ist die Lage „mehr als dramatisch“: „Wir reden hier von zwei Millionen Beschäftigten, deren Existenz jetzt auf dem Spiel steht, wenn die Politik nicht endlich reagiert.“