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Biotech Start-up Numaferm gewinnt Umweltwirtschaftspreis

Das Düsseldorfer Biotechnologie-Start-up Numaferm wurde mit dem Umweltwirtschaftspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Das junge Unternehmen, das Anfang 2017 von Wissenschaftlern des Instituts für Biochemie an der Heinrich-Heine-Universität gegründet wurde, überzeugte die Jury mit seinem besonders ressourceneffizienten Verfahren zur Herstellung von Peptiden und sicherte sich den ersten Platz.

Biotech Start-up Numaferm

Logo NumafermNumaferm entwickelte ein bio-basiertes Verfahren für die Produktion von Peptiden, mit dem im Vergleich zur herkömmlichen chemischen Synthese rund 90 Prozent der eingesetzten Ressourcen eingespart werden können. Peptide sind Biomoleküle aus Aminosäuren, die als wahre Alleskönner für eine Vielzahl pharmazeutischer und technischer Anwendungen in unterschiedlichen Branchen zum Einsatz kommen. So findet man sie zum Beispiel in Arzneimitteln, Kosmetik, Waschpulver oder Düngemitteln. Bei dem von Numaferm entwickelten Verfahren, werden Mikroorganismen derat programmiert, dass sie die benötigten Peptide herstellen können. Auf diese Weise kann im Herstellungsprozess auf den Einsatz giftiger Chemikalien sowie organischer Lösungsmittel verzichtet werden. Zudem kann der hohe Herstellungspreis, der beim herkömmlichen Verfahren bei durchschnittlich 1 Million Euro pro kg liegt, signifikant gesenkt werden.

Somit hat Numaferm den ersten kommerziell verfügbaren Bioprozess geschaffen, der als Plattformtechnologie zur verlässlichen Produktion von Peptiden dient, unabhängig von Länge, Sequenz oder Funktionalität. Bevor es jedoch soweit war, mussten die Gründer Dr. Christian Schwarz und der Wirtschaftsinformatiker Philipp Bürlingmehrere Jahre an ihrem Geschäftskonzept arbeiten und die Technologie perfektionieren. Rückendeckung bekamen sie dabei von der Heinrich-Heine-Universität, in deren Räumen sie arbeiten konnten und mit deren Hilfe mehrere Patente angemeldet wurden. In einer Seed-Finanzierungsrunde konnte das Start-up dann namhafte Investoren wie die beiden Qiagen Mitgründer Prof. em. Dr. Dr. h.c. Detlev Riesner und Dr. Jürgen Schumacher, den High-Tech-Gründerfonds, den European Investment Fund sowie Evonik Venture Capital gewinnen.

Ein Preis für die Green Economy

Der Umweltwirtschaftspreis.NRW wurde im vergangenen Jahr erstmals ausgelobt. Durch ihn sollen das Engagement und der Mut von Unternehmen der Umweltwirtschaft, die im Sinne der Gesellschaft und zukünftiger Generationen agieren und sich erfolgreich am Markt platzieren, gewürdigt werden. Zudem sollen innovative Vorreiter der Green Economy Branche gefördert und der Vorsprung von Nordrhein-Westfalen als Umweltwirtschaftsland Nr. 1 weiter ausgebaut werden. Initiator des Preises ist das Umweltministerium des Landes gemeinsam mit der NRW.BANK.

Beworben hatten sich 80 innovative Unternehmen aus der Green Economy. Zur Jury zählten hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des SUMMIT Umweltwirtschaft NRW statt, dem jährlichen Netzwerktreffen der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, das in diesem Jahr coronabedingt digital ausgerichtet wurde.

Mit dem ersten Platz erhielt die Numaferm ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro. Der zweite Platz, dotiert mit 20.000 Euro, ging an die 2G Energy AG aus Heek für die Entwicklung von mit Wasserstoff betriebenen KWK-Anlagen und Blockheizkraftwerken. Auf dem dritten Platz, der ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro einschließt, landete Regupol BSW aus Bad Berleburg, die für ihre Innovationen im Bereich der Kreislaufführung von Bodenbelägen und -produkten gewürdigt wurden.

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