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Erfolgreich durch nachhaltige Geschäftsmodelle

Eine immer größer werdende Anzahl an Verbrauchern legt im Alltag und allen damit verbundenen Tätigkeiten verstärkt Wert auf Umweltschutz und Ressourcenschonung. Daher ist das Thema Nachhaltigkeit in der heutigen Wirtschaftswelt längst kein „nice to have“ Argument mehr, sondern integraler Bestandteil nahezu jeden Geschäftsmodells. Das zeigt besonders das Beispiel der Stahlindustrie sehr gut, deren Produktion mit staatlicher Hilfe umfasssend umgerüstet werden soll, um künftig „grünen Stahl“ zu produzieren und Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Ein ambitioniertes Vorhaben, das jedoch Ansporn für andere Marktteilnehmer ist und exemplarisch auch für andere Wirtschafrtsbereiche ist. Sowohl kleine, lokale Start-up bis als auch internationale Multikonzerne sehen die Chancen dieser Entwicklung, jedoch auch die damit verbundenen Herausforderungen.

Langfristig erfolgreicher durch nachhaltige Geschäftsmodelle

Nachhaltigkeit
Nachhaltige Geschäftsmodelle können ein langfristiger Erfolgsfaktor sein, Foto: geralt / pixabay

Jeder Unternehmer sollte sich frühzeitig mit der Frage auseinandersetzen, wie sein Geschäft ausgerichtet werden kann, um sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte ausreichend zu berücksichtigen. Dabei setzt sich der Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells sowohl mit der Umwelt, als auch den Menschen und nicht zuletzt mit dem Unternehmen selbst auseinander. Es sollte in der Lage sein, das Wohlergehen von Natur und Mitmenschen mit dem wirtschaftlichen Erfolg in Einklang zu bringen. Wenn dies gelingt, kann das Unternehmen langfristg davon profitieren.

Zahlreiche Studien belegen, das nachhaltige Geschäftsmodelle langfristig erfolgreicher sind. So zeigt etwa eine Untersuchung der Landesbank Baden-Württemberg, dass eine nachhaltige Strategie sich positiv auf die Effizienz auswirkt, das Unternehmensimage verbessert, die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht und zudem bessere Chancen bei der Mitarbeitergewinnung eröffnet. Alles Faktoren, die sich positiv auf die Profitabilität auswirken. So steigerten laut LBBW nachhaltig agierende Unternehmen der Konsum- und Handelsbranche ihre EBIT-Marge um durchschnittlich 6 Prozent mehr als konventionell agierende  Wettbewerber.

Förderungen und Zuschüsse für nachhaltige Geschäftsmodelle

Die Berücksichtigung nachhaltiger Standards ist jedoch nicht nur Chance, sondern erstmal Herausforderung. Denn alte Strukturen müssen überdacht und aufgebrochen werden, Mitarbeiter geschult und je nach Branche Abläufe, Maschinen und Anlagen verändert werden. Das geht in der Regel nur mit entsprechenden Investitionen, die jedoch nicht jedes Unternehmen im Stande ist aufzubringen. Gerade kleine Unternehmen und Start-ups sind in diesem Fall auf den Zufluss von externem Kapital angewiesen, das in der Regel von Banken oder Investoren bereitgestellt werden kann. Aber auch Förderungen und Zuschussmöglichkeiten können unter Umständen in Anspruch genommen werden. Das gilt vor allem für nachhaltige Start-ups, die von einer Vielzahl an staatlichen Förderungen, EU-Programmen und speziellen Fördermitteln profitieren können.

Wettbewerbsvorteile durch Nachhaltigkeit

Bei einem nachhaltigen Geschäftsmodell liegt der Fokus nicht ausschließlich auf der Maximierung von Gewinnen. Stattdessen werden weitere Faktoren einbezogen:

Bei einem nachhaltigen Geschäftsmodell wird der gesamte Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt, wobei negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft minimiert werden sollen. Dies kann sowohl innerhalb von Deutschland als auch im globalen Wettbewerbsumfeld einen großen Wettbewerbsvorteil darstellen, da sich immer mehr Konsumenten bewusst für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen entscheiden, die von Unternehmen im Rahmen ethisch vertretbarer Geschäftspraktiken angeboten werden.

Ein bedeutender Wettbewerbsvorteil stellt zudem die verminderte Risikoanfälligkeit von nachhaltigen Geschäftsmodellen dar. So können etwa die Gefahren von staatlichen Regulierungen und Strafzahlungen durch die umfassende Berücksichtigung von Umwelt- und Sozial-Standards signifikant verringert werden. Wer zudem auf Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien setzt, macht sich weniger abhängig und kann im besten Fall auch flexibler mit Lieferengpässen umgehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Bereich der Mitarbeitergewinnung. Viele Mitarbeitende legen einen gesteigerten Wert darauf, für ein nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen zu arbeiten. In Zeiten des Fachkräftemangels und des damit verbundenen War for Talents, kann eine entsprechende Strategie ein entscheidender Erfolgsfaktor sein und auch der Mitarbeiterbindung dienen.

Nachhaltige Geschäftsmodelle in Düsseldorf

Zahlreiche Unternehmen in Düsseldorf haben ihre Geschäftsmodelle nachhaltig angepasst und dies auch plakativ kommuniziert. Exemplarisch lässt sich das gut am Konsumgüterkonzern Henkel darstellen. Das international agierende Unternehmen hat sich im Rahmen seiner Unternehmenswerte dazu verpflichtet, eine führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit zu belegen und diese stetig auszubauen. In der entsprechenden Nachhaltigkeitsstrategie heißt es: „Nachhaltigkeit ist damit auch ein zentrales Element unserer Vision der Zukunft. Wir wollen die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft aktiv vorantreiben, helfen, die Natur zu schützen und zu regenerieren, zu starken Gemeinschaften beitragen und das Vertrauen unserer Stakeholder stärken.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, will Henkel bis 2023 durch Dekarbonisierung von Prozessen und Rohstoffen ein klimaneutrales Unternehmen werden. Geschlossene Materialkreisläufe durch Produkte, Verpackungen und Technologien sollen gefördert und vor allem natürliche Ressourcen verantwortungsvoll genutzt werden.

Ein weiteres Beispiel ist das Multiservice-Dienstleistungsunternehmen Klüh, das seit Anfang 2022 sogar einen zertifizierten Nachhaltigkeitsmanager beschäftigt, um den hohen Ansprüchen in Sachen Nachhaltigkeit gerecht zu werden, die durch enorme Komplexität gekennzeichnet sind. Seither kümmert sich Thomas Keßeler um das strategische Nachhaltigkeitsmanagement. Im Zuge der zentralen Nachhaltigkeitsstrategie erfüllte Klüh beispielsweise lange vor Pflichteinführung die Ansprüche des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Zudem ist das Unternehmen Teilnehmer des UN Global Compact und Unterzeichner der Charta der Vielfalt. Zudem stellt man sich den anspruchsvollen Kriterien internationaler Nachhaltigkeitsranking-Agenturen wie EcoVadis oder NQC Supplier.

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