Der Düsseldorfer Reiseveranstalter alltours plant eine neue Unternehmenszentrale am Rheinufer. Inhaber Willi Verhuven stellte die bisherigen Planungen in der vergangenen Woche zusammen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Markus Daldrup, und Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel bei einem Pressegespräch vor. Die ambitionierten Pläne umfassen nicht nur einen Bürokomplex, sondern zusätzlich ein generationenübergreifendes Wohnprojekt. Bereits in zweieinhalb Jahre soll die neue alltours Firmenzentrale am Mannesmannufer 3 bezugsfertig sein.
alltours Firmenzentrale: Umzug vom Dreischeibenhaus an das Rheinufer
Bislang sitzt alltours mit rund 450 Mitarbeitern im renommierten Dreischeibenhaus. Hier sind die Angestellten aktuell auf die Etagen drei bis elf verteilt. Da das Unternehmen jedoch stetig wachse und zusätzlicher Bedarf an Büroflächen und Mitarbeitern bestehe, müsse man sich neu orientieren. Zudem vermisse man am aktuellen Standort die familiäre, offene Atmosphäre eines eigenen Gebäudes, wie sie das Unternehmen vor seinem Umzug 2014 von Duisburg nach Düsseldorf genoss. Der großzügig geplante Neubau in Rheinnnähe soll nun neue Perspektiven schaffen. In der neuen Zentrale sollen künftig bis zu 700 Mitarbeiter untergebracht werden. Diese sollen von zeitgemäßen, innovativen, nachhaltigen und zukunftsorientierten Arbeitsplätzen profitieren.
80 Millionen werden in einen Neubau investiert
Angedacht ist eine Firmenzentrale mit einem „modernen, architektonisch qualitätsvollen Erscheinungsbild, das sich in die repräsentative Umgebung einfügt“. Den Mitarbeitern sollen hier Sport- und Unterhaltungsangebote sowie verschiedene Entspannungszonen zur Verfügung stehen. Modernste Technik und ein nicht näher definiertes Kommunikationscenter sollen eine zukunftsorientierte Arbeitsplatzgestaltung ermöglichen. Zudem sollen moderne Mobilitätskonzepte wie Car- und Bikesharing und eine intelligente Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr berücksichtigt werden.
Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs soll nun ein beste Lösung für diese Planungen erarbeitet werden. Dazu wurden bereits zehn Architektur-Büros eingeladen. Insgesamt will alltours rund 80 Millionen Euro in das Neubauprojekt investieren. Bei der Vorstellung der aktuellen Planungen betonte Firmengründer Verhuven jedoch, dass man nicht nur über eine attraktive Erweiterung der Büroräumlichkeiten nachdenke, sondern auch altersgerechtes und betreutes Wohnen sowie Intensivpflege in die neue Firmenzentrale integrieren wolle. Auf zwei Ebenen sollen künftig junge und alte Menschen miteinander leben. In diesem Kontext eine sicherlich außergewöhnliche Planung.
alltours zählt in der Touristik-Branche zu den Schwergewichten. Zuletzt erzielte die Gruppe, zu der neben alltours Flugreisen auch alltours-X und Byebye zählen, einen Jahresumsatz von 1,39 Milliarden Euro. In der Saison 2015/2016 konnten 1,63 Millionen Kunden bedient werden.
Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass alltours „nur“ 80 Millionen Euro in einen Neubau am Rheinufer investieren will, während Reisekunden, die einen Anspruch auf die Rückzahlung des Reisepreises nach der Absage der Reise durch alltours haben, mit fadenscheinigen Begründungen hingehalten werden. Da bleibt von dem angeblich so vorbildlichen Kundenservice von alltours nichts, aber auch gar nichts übrig. Meine Frau und ich, wir werden keinesfalls noch einmal bei alltours eine Reise buchen.