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Lastenrad Förderung in Düsseldorf

Seit dem 1. Juni 2021 werden sogenannte Lastenräder offiziell von der Landeshauptstadt Düsseldorf gefördert. Das Förderprogramm richtet sich sowohl an in Düsseldorf ansässige Unternehmen bis zu einer Betriebsgröße von maximal neun Mitarbeitenden, als auch an Vereine und Privatpersonen, die bislang keinen Anspruch auf die Fördergelder von Bund oder Land haben. Sofern der Zuschuss bewilligt wird, beträgt er 50 Prozent der Anschaffungskosten, maximal jedoch 2.500 Euro. Die Stadt stelt dafür eine Million Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Nachfrage war jedoch bisher derart groß, dass inzwischen nachlegt werden musste.

Was ist ein Lastenrad?

Lastenrad Düsseldorf
Mit dem Lastenrad unterwegs in Düsseldorf, Foto: Stadt Düsseldorf / Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz

Die Bezeichnung Lastenrad, oder auch Lastenfahrrad, bezeichnet einen speziellen Fahrradtyp, der vor allem dem Transport von Lasten oder Personen dient. Ein solches Rad besteht meist aus einem klassischen Heckaufbau mit Sitz- und Kettenstrebe, an denen das Antriebsrad montiert ist, sowie dem Sitzrohr. Im Vergleich zu einem normalen Fahrrad gestaltet sich der weitere Aufbau jedoch deutlich anders. So wird das Unterrohr nach vorne deutlich verlängert und mittig darauf eine Transprotfläche, meist mit einem hölzernen Korb, befestigt. Vorne mündet der Aufbau in ein niedrig sitzendes Steuerrohr mit dem Frontrad. Es gibt jedoch auch Lastenräder mit zwei Fronträdern, zwischen denen der Transportkorb sitzt (siehe Abbildung rechts). In diesem Fall wird auch von einem Lasten-Dreirad gesprochen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Bauformen, die so kreative Namen wie Long-Tail Bike, Bäckerrad oder Long John.

Einsatzmöglichkeiten für ein Lastenrad

Die Einsatzmöglichkeiten für Lastenräder sind vielfältig. So werden die emissionsarmen Gefährte bereits erfolgreich von Transport- und Logistikunternehmen eingesetzt. Mit einer Zuladung von bis zu 250 Kilogramm sind Lastenräder vor allem im innerstädtischen Bereich eine interessante Alternative zu klassischen Lkw. Im privaten Sektor sind sie vor allem bei Familien beliebt und dienen als klimafreundliche Alternative zum Auto, um zum Beispiel die Kinder zum Kindergarten oder der Grundschule zu bringen, oder den Wocheneinkauf zu erledigen.

Zeichen für Klimaschutz und Verkehrswende

Das Förderprogramm für die Anschaffung von Lastenfahrrädern und -anhängern war vom Stadtrat bereits Ende April beschlossen worden. Die Stadt möchte damit ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz und die Verkehrswende in Düsseldorf setzen. Das Potential von Lastenrädern sei enorm, heißt es von der Stadtspitze. Jedoch verhindere der mitunter hohe Anschaffungspreis, der vor allem bei elektrisch unterstützten Lastenrädern schnell bei 4.000 bis 5.000 Euro liegen kann, häufig einen Kauf.

Wie wird die Lastenrad Förderung in Düsseldorf beantragt?

Die Lastenrad Förderung kann auf der Webseite der Stadt beantragt werden. Dort kann man auch die Förderrichtlinie einsehen, die dem Beurteilungsprozess zugrunde liegt. Nach Eingang des Antragsformulars wird der Vorgang durch das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz bearbeitet. Die Stadt strebt eine Bearbeitungszeit von nicht mehr als 14 Tagen an, weist jeodch darauf hin, dass eine hohe Nachfrage besteht. Somit ist zwangsläufig mit Verzögerungen bei der Bearbeitung zu rechnen. Laut Umweltdezernentin Helga Stulgies ist es in jedem Fall empfehlenswert, sich vorab bei einem Fahrradhändler beraten zu lassen und einen Kostenvoranschlag einzuholen, bevor ein Förderantrag gestellt wird. Förderfähig ist sowohl das Lastenrad als solches, als auch etwaige Aufbauten, Anhänger und weiteres Zubehör wie Regenabdeckplanen oder Schlösser.

Nachfrage nach Lastenrad Förderprogramm enrom

Bereits vor dem Start der Lastenrad Förderung war die Nachfrage enorm. Von der Stadt heißt es, dass bereits vor dem 1. Juli hunderte von Anfragen per Telefon und E-Mail beim Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz eingegangen sind. Dieser Trend ließ bisher auch nicht nach, weswegen der Stadtrat kürzlich nachlegte und eine Verdopplung des Förderbudgets beschloss. Das zusätzlich Geld wird dem städtischen Maßnahmenbudget für den Klimaschutz entnommen.