home Featured, Wirtschaft Konjunkturbarometer Rheinland: Trendwende lässt noch auf sich warten

Konjunkturbarometer Rheinland: Trendwende lässt noch auf sich warten

Das kürzlich von der IHK veröffentliche Konjunkturbarometer Rheinland zeichnet ein sorgenvolles Bild. Demnach startete die Wirtschaft in der Region schwach ins Jahr und die wirtschaftliche Trendwende lässt noch auf sich warten. Laut der aktuellen Umfrage bewerten rund 50 Prozent der 2.300 befragten Unternehmen ihre Lage als lediglich „befriedigend“. Lediglich ein Viertel gab die Einschätzung mit „gut“ an, wohingegen ein ebenso großer Anteil die Lage als „schlecht“ bewertete. Laut Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, hat sich damit die Einschätzung einer sich weiter verschlechternden Wirtschaftslage zwar nicht fortgesetzt. Dennoch bleibt die Lage angespannt.

Unternehmen im Rheinland sehen zahlreiche wirtschaftlicher Risiken

Informatik und Elektrotechnik
Fast jeder zweite Industriebetrieb verbuchte zuletzt weniger neue Aufträge, Foto: ©istock / stocknroll

Die Unternehmen im Rheinland sehen sich einer anhaltend hohen Anzahl wirtschaftlicher Risiken ausgesetzt. Zudem formulierten viele ein sinkendes Vertrauen in die politische Gestaltungsfähigkeit. Die Geschäftserwartungen, die sich bereits im Verlauf des vergangenen Jahres zunehmend verschlechterten, hätten inzwischen fast alle Branchen erfasst, so Berghausen. Die kritische Situation sei nicht nur auf eine zeitweilige Nachfrageschwäche im Konjunkturzyklus zurückzuführen, sondern wrede auch durch tiefergreifende Strukturprobleme hervorgerufen.

Die Nachfrage sowohl im In- als auch im Ausland stocke weiterhin. Als Beispiel nennt der IHK-Hauptgeschäftsführer die Industrie, in der inzwischen jeder zweite Betrieb mit weniger neuen Aufträge als zuvor zu kämpfen habe. Neben der kritischen Inlandsnachfrage sei leider auch das weltwirtschaftliche Wachstum zu moderat, um benötigte Impulse für die hiesigen Betriebe auszulösen. Aufgrund der weiterhin kritischen geopolitischen Lage leide die Weltkonjunktur was signifikante Folgen auf die internationalen Absatzmärkte und die empfindlichen Lieferketten hätte.

Ähnlich düster sieht es auch im Einzelhandel aus. Trotz sinkender Inflationsrate ist ein weiterhin verhaltenenes Konsumklima zu beobachten. Das belaste Einzelhändler enorm. Auch im Gastgewerbe seien die zuletzt positiven Erwartungen eingetrübt, da sie unter anderem unter der Rückkehr zu den normalen Mehrwertsteuersätzen leiden.

Deutliche Kritik in Richtung Politik

Branchenübergreifend werden die Energie- und Rohstoffpreise als Geschäftsrisiko Nummer 1 definiert. Zwar haben diese inzwischen wieder ein Vorkrisenniveau erreicht, seien im internationalen Vergleich aber noch immer zu hoch, was vor allem energieintensive Industrien trifft. Diese schätzen ihre Geschäftslage ebenso wie die weiteren Perspektiven entsprechend negativ ein. Daneben bewerten 56 Prozent der befragten Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als besonderes Risiko für ihre Geschäfte. Ein deutliches Signal Richtung bundesdeutsche Politik, die laut Berghausen durch ihr Vorgehen in Sachen Energie- und Klimapolitik, Haushaltsplanung und fehlende Maßnahmen bei Deregulierung und Entbürokratisierung viel Vertrauen in der Wirtschaft verspielt hätte.

Konjunkturbarometer Rheinland

Das Konjunkturbarometer Rheinland wird regelmäßig von der IHK-Initiative Rheinland veröffentlicht, an der sich insgesamt sechs rheinischen Industrie und Handelskammern beteiligen. Neben der IHK Düsseldorf sind das jene aus Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Mittlerer Niederrhein, die Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg. Sie vertreten zusammen 380.000 Unternehmen. In ihrem Einzugsgebiet leben rund 6.530.000 Menschen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.