Am gestrigen Sonntag ging die Größte Kirmes am Rhein in Düsseldorf, eines der größten Volksfeste Deutschlands, zuende. Die St. Sebastianus-Schützen zogen als Veranstalter eine positive Bianz. Sie konnten an den insgesamt zehn Kirmestagen rund 4,1 Millionen Besucher auf den Oberkassler Rheinwiesen begrüßen. Damit lagen die Besucherzahlen laut Kirmesarchitekt Thomas König fast an jedem Tag höher als im Vorjahr. Zugute kam der Rheinkirmes auch das gute Wetter und ein hervorragendes Sicherheitskonzept.
Größte Kirmes am Rhein 2023 mit 4,1 Mio. Besuchern
Von Freitag, 14. Juli, bis Sonntag, 23. Juli 2023 strömten täglich zehntausende Besucher über die Festwiesen zwischen Rheinkniebrücke und Oberkasseler Brücke. Auf einer Gesamtfläche von 165.000 Quadratmetern waren gut 300 Schausteller aus dem In- und Ausland mit ihren Fahrgeschäften und Gastronomieangeboten zu finden.
Zu den Hauptattraktion zählte in diesem Jahr unter anderem der „Airwolf“ in der Optik eines Raumgleiter, der in einer Höhe von 25 Metern spektakuläre Rotationen und Drehungen ausführt. Zudem die Achterbahn „Euro Coaster“, bei der die Gondeln unterhalb der Schienen in einer Höhe von bis zu 16 Metern hängen.
Aber auch Klassiker wie die nostalgische Raupenbahn fanden sich auf den Oberkassler Rheinwiesen. Das prägende „Bellevue“-Riesenrad am Südende der Kirmes wurde in diesem Jahr übrigens erstmals durch Wiederverwendung der eigenen Bremsenergie klimaneutral betrieben.
Nicht fehlen durften auf der Größten Kirmes am Rhein 2023 natürlich die zahlreichen Festzelte der Düsseldorfer Hausbrauereien. Sowohl Uerige und Schlüssel als auch Füchschen und Schumacher waren mit feuchtfröhlichen Angeboten und jeder Menge Live-Musik vertreten. Bemerkenswert: die vergleichsweise junge Brauerei Kürzer stellte eines der größten Festzelte der Rheinkirmes 2023 und belegte mit diesem den Platz, der in den vergangenen Jahren durch die Privatbrauerei Frankenheim in Anspruch genommen worden war. Diese blieb der Größten Kirmes am Rhein in diesem Jahr jedoch gänzlich fern.
Mehrweg-Konzept sorgt für deutlich weniger Müll
Besonders positiv fiel das Résumé des erstmals auf der Rheinkirmes umgesetzten Mehrweg-Konzepts aus. Rund 60 Schausteller hatten an dem einheitlichen Mehrwegsystem teilgenommen, im Rahmen dessen 50.000 Becher sowie 30.000 Schalen zum Einsatz kamen. Dadurch konnte der verursachte Müll der Großveranstaltung um mehr als 30 Prozent gesenkt werden, so die Veranstalter.
Ein großer Erfolg, den auch die Verantwortlichen anderer großer Volksfeste lobend zur Kenntnis nahmen. Wie zu hören ist, sollen sich bereits Organisatoren der Cranger Kirmes (Herne) oder der Cannstatter Wasen (Stuttgart) gemeldet haben, um das Mehrweg-Konzept aus Düsseldorf aufzugreifen.
Friedliche Rheinkrimes 2023
Laut Polizei Düsseldorf war die Rheinkirmes in diesem Jahr besonders friedlich. Zwar mussten laut Thorsten Fleiß von der zuständigen Polizei-Inspektion Mitte 24 Körperverletzungen verzeichnet werden, damit jedoch 20 Prozent weniger als 2022. Ein Erfolgsrezept waren demnach vor allem früh ausgesprochene Platzverweise. Davon hätten die zuständigen Beamten nahezu doppelt so viele ausgesprochen wie im letzten Jahr. Zudem hätte sich die direkte Ansprache sogenannter „Gefährder“ positiv ausgewirkt, so Fleiß.
Auch Feuerwehr und Ordnungsamt äußerten sich positiv über den Verlauf der Größte Kirmes am Rhein 2023. So seien insgesamt rund 600 Personen in einem speziell dafür eingerichteten Bereich oder durch mobile Teams behandelt worden, was in etwa den Zahlen des Vorjahres entspricht.