Im Bereich der Wirtschaftskriminalität sind die Fallzahlen seit 2019 weiter angestiegen. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie sind neue Betrugsmaschen aufgetaucht, die die Behörden beschäftigen. Jedoch sind die Sicherheitsherausforderungen insgesamt gewachsen. Wirtschaftsspionage, Sabotage oder die verstärkte Konkurrenzausspähung stellen die Ermittler vor immer größere Herausforderungen, die aufgrund der Globalisierung und der fortschreitenden Digitalisierung immer komplexer werden.
Anstieg der Fall Zahlen um zuletzt mehr als 27 Prozent
Betrachtet man die Fallzahlen im Bereich der Wirtschaftskriminalität, so ist zwischen den Jahren 2019 und 2020 ein Anstieg um mehr als 27 Prozent zu beobachten. Mit insgesamt 8.406 Delikten macht dieser Kriminalitätsbereich zwar „nur“ 0,69 Prozent der rund 1.215.800 Strafttaten aus, jedoch ist der dadurch verursachte Schaden immens. Nach Angaben des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen lag dieser zuletzt bei rund 1.236.061.581 Euro. Das war der zweithöchste Wert in den vergangenen 10 Jahren.
BDK kritisiert dünne Personaldecke
In diesem Zusammenhang kritisiert der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) die dünne Personaldecke der Ermittlungsbehörden. Es fehle an qualifizierten Personal, so dass für komplexe Ermittlungsverfahren der Wirtschaftskriminalität kaum ausreichende Ressourcen zur Verfügung stünden. Ein gutes Beispiel bilden die Ermittlungen rund um die CUM-EX-Geschäfte. Diese müssen justiziabel dringend aufgearbeitet werden, um einer Verjährung zuvorzukommen. Aber auch für die Verfolgung von Delikten im Bereich der Cyberkriminalität fehlen laut BDK ausreichend Experten der Wirtschaftskriminalität.
Unterstützung bei der Ermittlungsarbeit können private Wirtschaftsermittler leisten. Eine spezialisierte Wirtschaftsdetektei kann etwa in Fällen von Datendiebstahl, Industriespionage, Betrug, Wettbewerbsverstöße, Cyberkriminalität und anderen Vergehen bei der Aufdeckung und Beweissicherung helfen. Die Ermittler, beispielsweise aus einer Detektei in Düsseldorf, können sich auf Wunsch in die betrieblichen Abläufe einschalten um zielführende und diskrete Aufklärungsarbeit zu leisten.
Finanzanalyse-Software unterstützt Ermittler in NRW
Besonders komplex gestalten sich inzwischen Finanzermittlungen. Hier ist die Bandbreite an kriminellen Aktivitäten enorm und reicht von dubiose Immobilienfinanzierungen über den Kauf von Wirtschaftsgütern mit Geldern, deren Herkunft unklar ist bis hin zum Handel von Rauschgift und Waffen über das sogenannte Darknet oder auch klassische Online-Handels-Plattformen. Häufig nutzen Kriminelle diese Methoden, um illegale Gelder zu „waschen“ und auf diese Weise wieder in den legalen Wirtschaftskreis zurückzuführen. Um derartige Fälle aufzuklären, setzt die Polizei in NRW seit einiger Zeit eine spezielle Finanzanalyse-Software ein, die die Analyse komplexer Finanzströme ermöglicht. Im Jahr 2020 investierte das Land dafür rund eine halbe Million Euro. Die Software steht seither den Finanzermittlern und Spezialisten für Wirtschaftskriminalität zur Verfügung und konnte bereits bei der Auflärung zahlreicher Wirtschaftsdelikte helfen. Darüber hinaus ermöglicht sie eine intensiviere Zusammenarbeit mit den Steuerfahndungsbehörden.
Initiative Wirtschaftsschutz
Um den Herausforderungen der wachsenden Wirtschaftskriminalität effektiv zu begegnen, wurde zudem die Initiative Wirtschaftsschutz gegründet, in der zahlreiche Akteure von Wirtschaft und Staat partnerschaftlich zusammenarbeiten. Koordiniert vom Bundesministerium des Innern, wirken hier die vier Sicherheitsbehörden zusammen, die im Themenbereich Wirtschaftsschutz aktiv sind. Dabei handelt es sich um Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), Bundeskriminalamt (BKA), Bundesnachrichtendienst (BND) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Ergänzt wird die Initiative durch Vertreter aus der Wirtschaft. Angeschlossene Partnerverbände sind der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW Bundesverband) sowie der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW). Mit ihrer Expertise wollen Sie Unternehmen gegen die Gefahren der Wirtschafts- und Wissenschaftsspionage und der Cyberkriminalität schützen und gezielt beim Thema IT-Sicherheit unterstützen.