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Herausforderungen für junge Handwerksunternehmen

Das Handwerk in Düsseldorf ist mit einem Jahresumsatz von mehr als 3,4 Milliarden Euro von besonderer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort. Rund 4.400 Handwerksbetriebe mit etwa 47.000 Arbeitnehmern und 3.700 Lehrlingen sind in der Landeshauptstadt von NRW ansässig und unterstreichen die wirtschaftliche Relevanz dieses Wirtschaftszweigs. Besonders zu leiden hat die Branche jedoch unter dem Fachkräftemangel, der die hiesigen Betriebe vor große Herausforderungen stellt.

Insbesondere junge Handwerksunternehmen blicken mit vielen Fragen und Sorgen in die Zukunft. Diesen möchte die Handwerkskammer Düsseldorf (HWK) durch verschiedene Initiativen begegnen. So zum Beispiel durch gezielte Beratungen und Seminare für Existenzgründungen im Handwerk oder den Aktionstag „Nachfolge“, der die Chancen durch eine Betriebsübernahme für Existenzgründende erläutert.

Erfolgreich in die Selbstständigkeit starten

Handwerk
Selbstständigkeit im Handwerk bietet viele Chancen, Foto: jackmac34 / pixabay

Um Gründungen im Handwerk zu fördern, bietet die Handwerkskammer zahlreiche Beratungsmöglichkeiten und Seminare an. Hier erfahren Interssierte, welche Fördermitteln es gibt, erhalten eine Beratung zu ihrem Businessplan oder zu Fragen in den Bereichen Finanzierung oder Marketing.

Zudem informiert die HWK darüber, welche Voraussetzungen erfüllt und welche Qualifizierungen nachgewiesen werden müssen, um sich erfolgreich im Handwerk selbstständig zu machen. Zuständig ist das Beratungszentrum Düsseldorf am Georg-Schulhoff-Platz 1, bei dem telefonisch oder online ein Termin vereinbart werden kann.

Aktionstag „Nachfolge“

Der jährlich stattfindende Aktionstag „Nachfolge“ thematisiert die Betriebsnachfolge als Chance für Existenzgründende. Denn viele Firmen suchen händeringend eine geeigneten Nachfolger. Die Beratungsspezialisten der HWK informieren im Rahmen des kostenlosen Infonachmittags über Verhandlungsgrundlagen für die Übernahme, Faktoren, die den Unternehmenswert und Kaufpreis beeinflussen und die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten. Im Anschluss bieten sich Möglichkeiten für ein Zusammentreffen von Übergabe- und Übernahmeinteressierte aus verschiedenen Branchen.

Geeignete Flächen für Handwerksbetriebe finden

Eine besonders drängende Frage junger Handwerksunternehmen ist die nach geeigneten Flächen im Großraum Düsseldorf. Diesem Bedarf kommt die Stadttochter IDR zumindest in Teilen durch die Errichtung von speziellen Handwerkerhöfen nach. Hier finden Betriebe ein Flächenangebot in guten Lagen, das an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Bislang sind fünf dieser sogenannten Craftsmen’s Places geplant, vier davon im Düsseldorfer Süden in den Stadtteilen Reisholz und Holthausen, sowie einer im nördichen Stadtteil Rath. Allerdings sind die Flächen stark begrenzt und die Nachfrage hoch. So darf sich glücklich schätzen, wer Räumlichkeiten auf einem der Handwerkerhöfe ergattern kann. Daneben stehen zahlreiche Gewerbegebiete in Düsseldorf zur Verfügung, die allesamt gute infrastrukturelle Rahmenbedingungen bieten.

Professionelle Ausstattung bei Handwerksunternehmen

Wer Fachpersonal finden und halten möchte, muss neben einer geeigneten Fläche und einer gesunder Auftragslage auch für eine professionelle Ausstattung sorgen. Neben geeignetem Werkzeug bezieht sich dies auch auf die Arbeitskleidung. Je nach Gewerk unterscheiden sich die Anforderungen in diesem Bereich stark voneinander. In manchen Berufen werden Schutzhelme oder spezielles Schuhwerk benötigt, in anderen winddichte und wasserabweisende Kleidung, etwa verschiedene Softshelljacken für Herren, oder spezielle Funktionskleidung mit Wärmeschutz oder Licht reflektierende Oberflächen.

Vereinbarkeit von Familie und Selbständigkeit

Auf der diesjährigen, zentralen Meisterfeier der Handwerkskammer Düsseldorf betonte HWK-Präsident Andreas Ehlert die Bedeutung von Existenzgründungen im Handwerk mit den Worten „Mehr als die Hälfte der Meisterabsolventen plant, sein Können früher oder später auf eigene Rechnung und Risiko am Markt zu beweisen. Die Start-ups von Meisterhand schaffen anschließend über Zeit im Schnitt vier bis fünf Arbeitsplätze; viele bilden oft Dutzende andere junge Menschen aus. Der Schritt zur qualifizierten Betriebsgründung und -übernahme ist das wichtigste Glied in der für das Handwerk typischen Qualifizierungskette vom Auszubildenden über den Gesellen zum Meister und Unternehmer.“

Ehlert forderte von der Politik optimale Rahmenbedingungen für qualifizierte Existenzgründerinnen und -Gründer aus dem Handwerk und mahnte auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Selbständigkeit an. Nur wenn dies gelingt, können junge Handwerksunternehmen erfolgreich die Zukunft gestalten.

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