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Recycling von Smartphones – Wohin mit dem alten Handy?

In der Regel legt sich der Otto-Normal-Verbraucher alle zwei bis drei Jahre ein neues Handy bzw. Smartphone zu. Ob durch Vertragsverlängerung, Leasing oder Kauf – das neue Modell leistungsfähiger sein, die modernsten Funktionen mitbringen und auch designtechnisch auf dem neusten Stand sein. Immerhin ist das mobile Telefon längst ein relevantes Statussymbol, für das der Konsument bereit ist, auch mal etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Doch was geschieht mit dem alten Gerät? Das fristet meist ein trauriges Dasein als ungenutztes Ersatzgerät. Hierzulande sollen nach aktuellen Erhebungen deutlich mehr als 110 Millionen alte Handys und Smartphones in Schränken und Schubladen schlummern. Dabei bietet sich die Möglichkeiten, die Altgeräte sinnvoll zu recyceln und damit gutes Geld zu verdienen.

Das Recycling von Smartphones ist eine moderne Schatzsuche

Wer die Entscheidung getroffen hat, sich von seinem ausgedienten Mobiltelefon zu trennen, dem stellt sich die Frage, wohin er sich damit wenden kann. Dank dem Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) besteht seit 2015 die Möglichkeit, Elektroschrott bis zu einer Größe von 25 Zentimeter kostenlos in jedem größeren Elektromarkt abzugeben. Die auf diese Weise gesammelten Geräte werden von öffentlichen Behörden abgeholt und recycelt. In Düsseldorf ist dafür die Awista zuständig, auf deren Recyclinghöfen weitere Entsorgungsmöglichkeiten angeboten werden. Allerdings geht man bei dieser Art der Entsorgung leer aus. Lohnender kann da der Weg zu einem klassischen Handyshop sein, in dem das Gerät für den Wiederverkauf aufbereitet wird. Sofern das Smartphone nicht älter als 3-4 Jahre ist, sich in einem guten Zustand befindet und es noch eine Nachfrage für das Modell gibt, kann man dafür durchaus noch einen guten Preis erzielen. Auch im Internet gibt es verschiedene Anbieter, die gezielte solche Hardware aufkaufen.

Doch auch wenn das Gerät beschädigt oder deutlich älter ist, kann ein Händler Interesse daran haben. Denn auch alte Smartphones, die nur noch recycelt werden können, haben ihren Wert. immerhin sind in ihrem Inneren zahlreiche wertvollen Rohstoffe verbaut. Dazu zählen verschiedene Metalle wie Gold, Silber, Aluminium, Kupfer, Blei, Zink, Eisen und sogenannte Seltene Erden. Zudem steckt Silizium in den Chips. Zwar lassen sich nicht alle Rohstoffe wiedergewinnen, jedoch ist das Recycling in jedem Fall sinnvoll. Denn alle Materialien die so ihren Weg zurück in den Wirtschaftskreislauf finden, müssen an anderer Stelle nicht abgebaut werden. Das schont die Umwelt und trägt zu einem nachhaltigen Wirtschaften bei.

Beispiel iPhone: Wertvolle Rohstoffe aus alter Hardware

iPhone
In einem iPhone sind zahlreiche wertvolle Rohstoffe verbaut, Foto: JESHOOTScom / pixabay / CC0 Creative Commons

Eines der beliebtesten Smartphones ist ohne Zweifel das iPhone von Apple. Insgesamt wurden bislang 18 verschiedene Modelle vorgestellt. Zuletzt erblickten im September 2017 das iPhone 8 sowie das iPhone X das Licht der Welt. Seit seiner Markteinführung im Jahr 2007 hat sich das Gerät sage und schreibe mehr als 1.379.000.000 mal verkauft. Zuletzt lag der Absatz laut Apple bei rund 215.000.000 iPhones pro Jahr. Eine unglaubliche Menge an Hardware. Natürlich finden sich auch in iPhones seltene Rohstoffe wie Gold oder das Edelmetall Palladium, zudem Aluminium, Kobalt, Kupfer und Zinn.

Laut dem Technik-Magazin Heise, lässt sich aus 100.000 iPhones Gold im Wert von 35.000 Euro gewinnen. Der Apple-Konzern setzt dafür den Recyclingroboter „Daisy“ ein, der aus Altgeräten signifikante Rohstoffmengen gewinnen kann. Jedoch geht Apple in Sachen Nachhaltigkeit inzwischen noch einen Schritt weiter und kündigte kürzlich an, zukünftige Produkte nur noch aus Recycling-Materialien herzustellen zu wollen. Ein hehres Ziel bis zu dessen Umsetzung sicherlich noch einige Zeit vergehen wird. Bleibt zu hoffen, dass sich diese und ähnliche Ideen in der Brache dauerhaft durchsetzen.

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