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Verpackungslösungen aus Wellpappe und Vollpappe

Im Rahmen der Klimaschutzdebatte wird auch die Verpackungsindustrie häufig angeprangert. Kunden fordern immer häufiger neue, ökologisch vertretbare Lösungen, denen die Hersteller mit Mehrweg- und Recycling-Produkten, neuen biobasierte Kunststoffen und einer verbesserten Ressourcenschonung bei der Produktion begegnen. In diesem Kontext spielen vor allem recyclebare Verpackungslösungen eine wichtige Rolle, was auch auf der letzten interpack in Düsseldorf, der wichtigsten Fachmesse der Verpackungsindustrie, vielfältig diskutiert wurde. Besonders geeignet sind dafür seit jeher Verpackungen aus Pappe, da diese in einem nahezu geschlossenen Stoffkreislauf wiederverwertet werden können.

Verpackungslösungen aus Pappe
Verpackungslösungen aus Pappe auf der interpack 2017, Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann

Zu unterscheiden ist zwischen bei derartigen Verpackungslösungen vor allem zwischen Vollpappe und Wellpappe. Während die Vollpappe zu nahezu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt werden kann, besteht in Deutschland produzierte Wellpappe immerhin zu etwa 80 Prozent aus Altpapier. Die restlichen 20 Prozent stammen in der Regel aus sogenanntem Bruch- und Durchforstungsholz, das ohnehin bei der Bewirtschaftung von Wäldern anfällt. Bäume werden also weder für Vollpappe noch für Wellpappe gefällt.

Multitalent Wellpappe

Wellpappe zeichnet sich durch zwei grundlegende Eigenschaften aus. Sie ist leicht und gleichzeitig extrem stabil. Diese Stabilität verdankt sie dem einzigartigen Konzept aus dünnlagiger Papierschicht, in deren Mitte sich eine gewellte Struktur befindet. Sie stützt das Gewicht ab, welches auf die Wellpappe einwirkt. Zudem kann die innenliegende Struktur durch eine leichte Verklebung mit den äußeren Papierschichten zu einer hohen Maßstabilität beitragen. Auf diese Weise kann sich die Wellpappe nicht verziehen, behält ihre Form und kann somit mehrmals verwendet werden.

Innerhalb einer Wellpappe kommen verschiedene Wellenarten für unterschiedliche Einsatzzwecke zur Anwendung. Die meistverbreitete Form ist die C-Welle. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Mittelwelle, die durch einen mittleren Abstand zwischen den einzelnen Wellen gekennzeichnet ist, die für eine mittlere Last geeignet sind. Soll der Verpackungsstoff höhere Gewichte tragen, empfehlen sich beispielsweise B-Wellen (Feinwellen) oder E-Wellen (Feinst- oder Mikrowellen).

Vollpappe besteht zu 100 Prozent aus Altpapier

Bei Vollpappe handelt es sich um einlagige, mehrlagige oder geklebt mehrschichtige Pappen, die in der Regel vollständig aus recyletem Papier bestehen. Dabei handelt es sich um eine feste, schwere Pappe mit großer Dichte und einer homogenen Struktur. Das Flächengewicht liegt meist zwischen 220 und 3000 g/m². Um eine Verpackung aus diesem Werkstoff herzustellen, werden zuerst Vollpappe-Bögen bedruckt. Im Anschluss erhält der Verpackungszuschnitt durch Stanzen, Ritzen, Rillen, Perforieren und Prägen seine endgültige Form.

Eingesetzt wird sie vor allem für Außenverpackungen wie Stülpkartons oder Faltschachteln oder als Transportkartonagen. Kartonagen aus Vollpappe bieten dank hoher Stabilität und geringer Empfindlichkeit einen optimalen Warenschutz und kommen daher unter anderem auch in der Lebensmittelbranche zum Einsatz. Vollpappe ist aufgrund ihrer Beschaffenheit auch für eine Mehrfach-Verwendung geeignet.

Recycling von Verpackungen aus Pappe und Papier

Verpackungen aus Pappe und Papier können in einem nahezu geschlossenen Materialkreislauf wiederverwertet werden. Somit eignen Sie sich optimal für nachhaltige Verpackungslösungen. Dafür müssen diese zuerst mit einem industriellen Schredder für Pappe zerkleinert werden. Im Anschluss wird der gewonnene Rohstoff in einem sogenannten Pulper mit Wasser zusammengebracht. Nach anschließender Reinigung entsteht ein Stoffwassergemisch, dass als Grundrohstoff für verschiedene Papierprodukte dienen kann. Entscheidend ist letztlich die Faserart des daraus resultierenden Altpapiers. Zur Weiterverarbeitung zu einer Wellpappe oder Vollpappe, werden etwa besonders lange und gute Fasern benötigt.

interpack 2020 bildet gesamte Wertschöpfungskette ab

Aktuelle Informationen und Trends aus der Verpackungsindustrie erhalten Sie vom 7. bis 13. Mai 2020 auf der interpack in Düsseldorf. Die international wichtigste Veranstaltung der Verpackungsbranche und der verwandten Prozessindustrie erwartet erneut mehr als 2.800 Aussteller. Gezeigt werden Lösungen für die Anwendungsbereiche Nahrungsmittel, Getränke, Süßwaren, Backwaren, Pharma, Kosmetik, Non-Food Konsumgüter und Industriegüter sowie solche, die branchennahe Services anbieten. Erwartet werden mehr als 170.000 Besucher.

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