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IHK: Industrie will 2011 im Ausland stärker investieren

Die Industrieunternehmen der Region Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein fahren ihre Auslandsinvestitionen wieder hoch. Rund drei von zehn Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes zwischen Velbert und Viersen planen im Jahre 2011 im Ausland zu investieren. 40 Prozent davon wollen ihr Engagement im Vergleich zum Vorjahr ausweiten, und nur drei Prozent wollen es zurückfahren. Als Zielregionen bevorzugt werden dabei China (54 Prozent), die EU-15-Länder (40 Prozent) sowie die ehemaligen GUS-Staaten (30 Prozent). Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein bei fast 300 Industrieunternehmen.

„Die hohen Wachstumsraten in Deutschland sowie in vielen wichtigen Absatzländern haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Hinzu kommt, dass die Unternehmer an die Stabilitä t des Aufschwungs glauben. Das beflügelt auch das Engagement der Unternehmen im Ausland“, erklärt Dr. Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Allerdings hätten die Industriebetriebe ihre Auslandsinvestitionen zuvor in der Krise auch stark zurückgefahren, so dass die expansive Ausrichtung auf einem relativ schwachen Ausgangsniveau basiere.

Das mit weitem Abstand wichtigste Motiv für Auslandsinvestitionen sei die Kundennähe am ausländischen Standort. 93 Prozent der befragten Industriebetriebe mit Auslandsinvestitionen hätten dies als Grund für ihr Engagement angegeben. Daneben spielten für jeweils ein Viertel der Industriebetriebe auch die Vermeidung von Wechselkursrisiken sowie die Umgehung von Handelshemmnissen eine Rolle bei ihren Investitionsentscheidungen. „Fast drei Viertel der Industriebetriebe wollen dabei in den Auf- oder Ausbau von Produktion im Ausland investieren, ein gutes Viertel in den Vertrieb und Kundendienst vor Ort“, zeigt Siepmann die Schwerpunkte der geplanten Auslandsinvestitionen auf. Die Hoffnung auf Kostenersparnis durch Produktion am ausländischen Standort spiele allerdings noch nicht einmal für jeden zweiten Industriebetrieb die Hauptrolle.

Entsprechend würden auch Verlagerungen von (Teil-) Produktionen viel seltener als früher mit Nachteilen am bisherigen deutschen Standort begründet. Aktuell gebe dies nur noch die Hälfte der verlagernden Industriebetriebe an – vor zehn Jahren waren es noch 70 Prozent. „Dies zeigt aber auch, dass die wieder gewonnene deutsche Standortstärke kein Selbstläufer ist“, mahnt Siepmann. Verschlechtern sich die Wettbewerbsbedingungen, könnten auf Investitionen zur Erschließung ausländischer Märkte schnell weitere Produktionsverlagerungen folgen – mit entsprechendem Kapazitä tsabbau am heimischen Standort.

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