
Die Düsseldorfer Gerresheimer AG könnte kurz vor einer Übernahme stehen. Das berichten verschiedene Fachmedien übereinstimmend. Demnach hat sich der Finanzinvestor Warburg Pincus mit KPS Capital Partners zusammengetan um ein Übernahmeangebot für den Verpackungsspezialisten zu unterbreiten. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise darüber berichtet.
Aktie der Gerresheimer AG legt fast 7 Prozent zu
Die beiden Private-Equity-Unternehmen könnten zusammen 70 Euro oder mehr je Gerresheimer-Aktie bieten, heißt es. Zuletzt rangierte das Papier knapp unter der 60-Euro-Marke, wurde durch die Übernahmegerüchte jedoch beflügelt und legte seither täglich zu. Ein Plus von fast 7 Prozent konnte die Gerresheimer-Aktie somit verzeichnen. Ob sich die Aktionäre von einem solchen Angebot überzeugen lassen, ist jedoch zu bezweifeln. Experten gehen davon aus, dass mindestens 75 Euro je Anteilsschein geboten werden müssten.
Wie valide die Übernahmegerüchte letztlich sind, bleibt jedoch abzuwarten. Zuletzt war immer wieder über eine mögliche Übernahme spekuliert worden. Neben Warburg Pincus wurde auch die Investmentgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) als Interessent genannt. Spruchreif wurde es jedoch nicht – bis jetzt.
Warum interessieren sich Investmentgesellschaften für die Gerresheimer AG
Die Gerresheimer AG wurde 1864 gegründet und war einst der größte Flaschenproduzent der Welt. Heute befasst sich das Unternehmen mit Spezialprodukten aus Glas und Kunststoff für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Für Investmentgesellschaften ist das Düsseldorfer Traditionsunternehmen vor allem wegen seiner Formglas-Sparte interessant. Hier enstehen die Pens, die für Medikamente gegen Fettleibigkeit verwendet werden. Die sogenannten „Abnehmspritzen“ erfuhren zuletzt einen wahren Hype und so profitierte auch Gerresheimer vom starken Absatz von Produkten wie Wegovy. Deren Hersteller Novo Nordisk ist inzwischen mit einem Börsenwert von 315 Milliarden Euro die wertvollste Firma Europas.
Gerresheimer ist mit mehr als 40 Produktionsstandorten in 16 Ländern in Europa, Amerika und Asien vertreten. Die Gruppe erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 13.400 Mitarbeitende.