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TKMS: Rheinmetall interessiert an Marinegeschäft von Thyssenkrupp

Rheinmetall LogoOffenbar buhlt der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall um das Marinegeschäft von Thyssenkrupp. Wie das Handelsblatt zuerst berichtete, will der Industriekonzern aus dem Ruhrgebiet seine Marinetochter TKMS verselbstständigen. Möglich wäre dies über einen sogenannten Spin-off, also eine Ausgründung aus dem Mutterkonzern, die durch einen eigenständigen Börsengang oder durch einen Verkauf an einen Investor realisiert werden könnte.

Verschiedene Interessenten für Marinegeschäft von Thyssenkrupp

Laut Thyssenkrupp laufen bereits Gespräche mit geeigneten Interessenten, nach dem der bisher angestrebte Verkauf an den Finanzinvestor Carlyle aufgrund politischer Bedenken der Bundesregierung gescheitert war. Neben Rheinmetall zeigt unter andrem auch die Bremer Werftengruppe Lürssen Interesse, aber auch die Bundesregierung selbst hat sich platziert. Wie das „Handelsblatt“ berichtete, erwäge der Bund die Übernahme eines Anteils von 20 Prozent oder mehr an ThyssenKrupp Marine Systems. Zuvor hatte außerdem die italienische Werftengruppe Fincantieri Interesse an TKMS bekundet.

TKMS fertigt Kriegsschiffe und U-Boote

Da Thyssenkrupp das Tätigkeitsfeld von TKMS nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, wird bereits seit mehreren Jahren immer wieder nach einem passenden Käufer gesucht. Die Rheinmetall AG wäre ein potenter Partner, der im Zuge der zuletzt weltweit stark gestiegenen Rüstungsausgaben enorm profitiert hat. Das Unternehmen verzeichnet anhaltend Rekordzahlen und ist mit einem Börsenwert von zuletzt mehr als 20 Milliarden Euro auf dem Weg zum „World-Wide-Player“. Entsprechend prall gefüllt sind die Kassen beim Düsseldorfer Dax-Konzern, weswegen man sich intensiv nach neuen, perspektivisch interessanten Expansionsfeldern umsieht.

Mit  dem Marinegeschäft von Thyssenkrupp könnte man ein gut laufendes Geschäftsmodell implementieren, dass die Bandbreite an Systemen sinnvoll ergänzen würde. Die wachsende Rolle von Rheinmetall im nationalen und internationalen Rüstungsgeschäft könnte dadurch langfristig gestärkt werden. TKMS ist nach eigenen Angaben weltweit führend beim Bau konventioneller U-Boote und fertigt zudem verschiedene Kriegsschifftypen wie Fregatten oder Korvetten. Zudem stellt TKMS Anlagen zur Bergung alter Munition her. Derzeit sind rund 6.500 Menschen für ThyssenKrupp Marine Systems tätig. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 1,8 Milliarden Euro.

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