Die Nachfrage nach Rüstungsgütern ist anhaltend hoch, weswegen der Düsseldorfer Rüstungs- und Technologiekonzern Rheinmetall weiter auf der Erfolgswelle schwimmt. Aufgrund der multiplen Bedrohungslagen, allen voran der Angriffskireg Russlands auf die Ukraine, ist der Bedarf an modernen Panzern, Flugzeugen und vor allem Munition enorm gestiegen. Das wirkt sich in besonderem Maße auf die Auftragsbücher von Rheinmetall aus und ließ den Wert des Unternehmens in die Höhe schnellen. Lag der Börsenwert der Rheinmetall AG zum Amtsantritt des Vorstandsvorsitzenden Armin Theodor Papperger noch bei etwa 800 Millionen Euro, so überschritt sie zuletzt die Marke von 20 Milliarden Euro. Laut Papperger ist inzwischen auch ein Wert jenseits der 50 Milliarden Euro denkbar.
Rheinmetall-Chef hat ambitionierte Wachstumspläne
Gegenüber der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf (WPV) äußerte Papperger kürzlich ambitionierte Wachstumspläne. So sei es sinnvoll, ein „europäisches Systemshaus“ zu gründen, das auf Augenhöhe mit den weltweit führenden Konzernen in den USA agieren könne. Ein solches Joint-Venture, bei dem Rheinmetall eine Fühungsrolle übernehmen könnte, könnte ein Umsatzvolumen von bis zu 35 Milliarden Euro erreichen.
Generell verkündete der Chef der DAX-notierten Rheinmetall AG beeindruckende Zahlen. So wird der Auftragsbestand zum Ende des laufenden Geschäftsjahres die Marke von 60 Milliarden Euro überschreiten. Der Umsatz konnte zuletzt um etwa 40 Prozent auf zehn Milliarden Euro gesteigert werden. Und das Ende der Fahnenstange ist laut Papperger noch längst nicht erreicht. Denn die Länder der westlichen Welt würden nach seiner Einschätzung in den kommenden Jahren weiter massiv aufrüsten, da sie nicht für einen konventionellen Krieg gerüstet seien.
Rheinmetall baut Kapazitäten weiter aus
Dementsprechend baut Rheinmetall seine Kapazitäten weiter aus. Konkret wird das am Beispiel Artilleriemunition. War man bislang in der Lage, etwa 70.000 Schuss pro Jahr zu fertigen, sei man künftig imstande mehr als 1,1 Millionen Schuss pro Jahr zu liefern. Dafür werden aktuell bestehende Werke ausgebaut und neue gebaut, etwa in Rumänien und Litauen. Auch bei der Pulverproduktion wird ein exorbitantes Wachstum angestrebt. Hier will Rheinmetall künftig bis zu 11.000 Tonnen pro Jahr realisieren. Damit wäre das Düsseldorfer Unternehmen einer der größten Produzenten der Welt.
Auftragslage weiterhin vielversprechend
Die Auftragslage sieht weiterhin rosig aus. Zuletzt erhielt die Rheinmetall AG einen Auftrag des Bundes über 123 neue Radpanzer im Wert von 2,7 Milliarden Euro, die zwischen 2025 und 2030 ausgeliefert werden sollen. Ebenso sicherte man sich einen Rahmenvertrag im Bereich der taktischen Kommunikation der Bundeswehr im Wert von 400 Millionen Euro. In den USA könnte zudem bald ein Auftrag zum Bau eines neuen Schützenpanzers abgeschlosen werden, der einen Wert von bis zu 45 Milliarden Dollar hätte. Mit solchen Aufträgen wäre Rheinmetall in jedem Fall auf dem Weg zum „World-Wide-Player“.