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Provinzial Rheinland und Nordwest planen Fusion

Die Versicherungsgesellschaften Provinzial Rheinland (Düsseldorf) und Provinzial Nordwest (Münster) wollen zu einer AG fusionieren. Das gaben die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Demnach habe man sich auf die wesentlichen Punkte des Zusammenschlusses geeinigt und diese in einem „Memorandum of Understandig“ erfasst. Dieses soll jetzt den Gremien der Anteilseigner sowie den Aufsichtsräten der beiden Versicherer vorgelegt werden. Nach aktuellen Planungen soll die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2019 erfolgen.

Provinzial RheinlandNeu sind die Fusionspläne freilich nicht. Zuletzt hatten die beiden Versicherungsunternehmen 2012 über einen Zusammenschluss verhandelt, konnten sich damals jedoch nicht auf eine Gesellschaftsform einigen. Anteilseigner der beiden Provinzial Versicherer sind Sparkassenverbände und kommunale Landschaftsverbände. Bei einer Fusion müsste der Staatsvertrag zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geändert werden.

Geplante Fusion: Entsteht der größte öffentliche Sach- und Lebensversicherer?

Provinzial Rheinland
Zentrale der Provinzial Rheinland in Düsseldorf-Wersten, Foto: Provinzial Rheinland

Durch die Fusion der beiden Versicherungsgesellschaften würde der größte öffentliche Sach- und Lebensversicherer entstehen. Das Beitragsvolumen wird mit fast sechs Milliarden Euro beziffert. Durch den Zusammenschluss erhofft man sich eine Verbesserung der unternehmerischen Potentiale bei der anhaltenden Niedrigzinsphase und zudem Synergieeffekte bei den Herausforderungen der Digitalisierung. Zudem könnten Kosten gesenkt und die Ertragskraft deutlich gesteigert werden, wordurch sich die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessern ließe. Die Risiken werden als gering eingeschätzt, da die Versicherer bereits heute unter einer bestehenden, einheitlichen Marke in überschneidungsfreien Vertriebsregionen operieren. Sitz der neuen Holding soll Münster werden. In Düsseldorf soll die Zentrale des gemeinsamen Sachversicherers mit Vertriebsgeschäft angesiedelt sein.

Gewerkschaft Verdi äußert Kritik an Fusionsplänen

Derweil äußerte die Gewerkschaft Verdi Kritik an den Fusionsplänen. So sei die Belegschaft im Vorfeld der Fusionsankündigung nicht ausreichend informiert worden. Zudem seien wichtige Punkte des Zusammenschlusses noch völlig offen, etwa die Bewertung der beiden Unternehmen oder ein potentieller Stellenabbau. Für die beiden Versicherungsunternehmen arbeiten derzeit etwa 5.600 Menschen. Bis zu 500 könnten nach aktuellen Einschätzungen wegfallen.

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