Die Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Kaum ein Lebens- oder Arbeitsbereich ist nicht von entsprechenden Handlungsprinzipien beeinflusst. Diese Entwicklung wirkt sich somit auch auf klassische Investitionsbereiche in der Arbeitswelt aus, etwa auf die IT-Anschaffung. Das stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, vor allem wenn ihre Kunden oder Geschäftspartner vermehrt ein „grünes Image“ bevorzugen.
Nachhaltigkeit in der IT-Branche
Nachhaltigkeit beschreibt im Kern ein Handlungsprinzip zur optimalen Ressourcen-Nutzung in Bezug auf deren natürliche Regenerationsfähigkeit. Im Bereich der IT bezieht sich dies vor allem auf die Lebensdauer der eingesetzten Hardware und zudem auf den Umgang mit dem stetig steigenden Energiehunger moderner Computersysteme. Aufgrund ständig wachsenden Anforderungen ist die IT-Branche zum Handeln gezwungen, um Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Nach Expertenmeinung bietet der IT-Bereich noch enormes Einsparpotential. Davon können neben internationalen Konzernen auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren. Durch eine nachhaltige IT-Infrastruktur lassen sich nicht nur mittelfristig Kosten einsparen. Der verbesserte ökologischen Fingerabdruck wirkt sich positiv auf das Image des Unternehmens aus und kann neue Kundenpotentiale erschließen.
Hard- und Software bedarfsorientiert mieten
Vor allem kleine und mittelständische Firmen sind häufig mit dem Problem konfrontiert, dass es vergleichsweise wenige Hard- oder Softwarelösungen gibt, die sich mit dem individuellen Bedarf des Betriebes decken. Produkte für den Endkonsumenten sind nicht umfangreich genug, während Unternehmenslösungen meist nicht nur teuer sind, sondern auch häufig Features mitbringen, die kaum oder gar nicht benötigt werden. Zudem sind individuelle Modifikationen in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Es macht daher durchaus Sinn Hard- und Software bedarfsorientiert zu mieten. Anstatt sich etwa einen eigenen Server zu leisten, der nicht vollständig ausgelastet ist, kann man virtuelle Server nutzen, die mit anderen geteilt werden. Dadurch können Kosten reduziert werden, da die für den Betrieb einer eigenen Infrastruktur anfallende Personalkosten entfallen. Zudem können viele Mietmodelle flexibel erweitert oder reduziert werden. Somit kann der Betrieb auf die aktuelle wirtschaftliche Situationen reagieren, ohne langfristig Kapital in eigenen Systemen zu binden.
Nachhaltigkeit durch Software-as-a-Service
Vor allem bei der Anschaffung von Software ist eine bedarfsorientierte Anschaffung empfehlenswert. Verschiedene Cloud-Dienste bieten den Vorteil, dass man gegen Zahlung eines monatlichen Pauschalbetrags pro Arbeitsplatz genau auf die Software zugreifen kann, die aktuell benötigt wird. Bekanntestes Beispiel dafür ist sicherlich die Creative Cloud von Adobe. Dabei handelt es sich um ein Software-as-a-Service Angebot, das alle relevanten Programme für die moderne Medienproduktion bereitstellt. Der Kunde hat über ein Abo-Modell Zugriff auf die gewünschten Programme, ohne das dafür hohe Anschaffungskosten entstehen. Installation und Deinstallation erfolgen per Maus-Klick. Der großer Vorteil: der Kunde partizipiert automatisch an laufenden Updates, die jeweils automatisch im Hintergrund installiert werden. Somit ist sichergestellt, das stets mit der aktuellsten Software gearbeitet werden kann.
Derartige Cloud-Lösungen gibt es für viele verschiedene Anwendungsbereiche, zum Beispiel auch für die Archivierung von Dokumenten zu archivieren. Anstatt sich das Büro mit unzähligen Ordnern vollzustellen, können Dokumente digital gespeichert werden. Zahlreiche Dienstleister bieten bei Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien Systeme an, um das papierlose Büro in die Cloud auszulagern. Dadurch ergeben sich weitere Benefits. So können Mitarbeiter mit entsprechender Zugangsberechtigung von überall auf die Dokumente zugreifen. Ein großer Vorteil zum Beispiel für Mitarbeiter im Home-Office oder im Außendienst. Über den Laptop oder ein beliebiges mobiles Endgerät stehen die Daten jederzeit zur Verfügung, was eine deutlich effektivere Arbeit ermöglicht.
Günstige recycelte Geräte statt teurer Neuanschaffungen
Ein wichtiges Thema für Unternehmen mit begrenzten finanziellen Mittel sind in den letzten Jahren Geräte aus dem Bereich Refurbished-IT geworden. Dabei handelt es sich um Hardware, die professionell von Unternehmen aufbereitet wird und als gebraucht weiter verkauft wird. Oft handelt es sich dabei um PCs oder Laptops die nur wenige Jahre alt und voll funktionsfähig sind, jedoch manchmal kleine optische Fehler haben. Dies hat keinen Einfluss auf die Funktions- oder Leustungsfähigkeit der Hardware, die problemlos noch viele weitere Jahre gute Dienste tun kann. Der Vorteil von Refurbished-IT für Unternehmen ist, dass sie über derartig recycelte Geräte an leistungsstarke Hardware kommen, deren Preis um ein Vielfaches unter dem Neuanschaffungswert liegt. So können leistungsstarke Workstations z.B. für aufwendige Grafik- oder Videoproduktionen teilweise für deutlich unter 1.000 Euro erworben werden, die regulär im Handel ein Vielfaches kosten würden. Eine solche Hardware-Aufbereitung ist somit ein interessantes Instrument gegen Ressourcen-Verschwendung und für die Erschließung von Einsparpotentialen.