Die Industrie am Mittleren Niederrhein hat sich im Jahr 2010 von den starken Einbrüchen des Vorjahres erholt. Die Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten profitierten sowohl von einer steigenden Inlands- wie auch Auslandsnachfrage. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung der von IT.NRW publizierten Industriekennzahlen durch die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.
Die Umsätze der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes stiegen im Jahr 2010 um gut 17 Prozent. Damit ist der Anstieg im Vergleich zum gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich hoch. In NRW stiegen die Umsätze im Jahr 2010 nur um gut 13 Prozent. „Die Industrie in unserer Region reagiert sehr sensibel auf Konjunkturschwankungen. In einem Aufschwung steigen die Umsätze überdurchschnittlich, während die Entwicklung im Abschwung häufig etwas schlechter ist als in Nordrhein-Westfalen insgesamt“, erklärt Harald Sasserath, Vizepräsident der IHK Mittlerer Niederrhein.
Die Impulse für diese positive Entwicklung kommen sowohl aus dem In- wie auch aus dem Ausland, wenngleich der Anstieg der Auslandsumsätze (20 Prozent) etwas stärker war als der Anstieg der Inlandsumsätze (15 Prozent). „Die Entspannung auf den Exportmärkten ist insbesondere für eine außenhandelsorientierte Region wie den Mittleren Niederrhein von großer Bedeutung. Die hiesige Industrie verdient jeden zweiten Euro im Ausland“, erklärt Sasserath. Die Exportquote von gut 50 Prozent ist damit im nordrhein-westfälischen Regionenvergleich die dritthöchste. Nur die vom Fahrzeugbau dominierten Wirtschaftsstandorte in Köln und Bochum weisen eine höhere Außenhandelsquote auf.