Der Starkregen am 14. und 15. Juli 2021 und das darauf folgende Hochwasser in zahlreichen Bächen und Flüssen, sorgte auch in Düsseldorf für teils erhebliche Schäden. Auch wenn diese nicht vergleichbar sind mit den erschütternden Bildern aus der Ahr-Region, standen auch in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen hunderte Häuser unter Wasser. Besonders stark betroffenen war die sogenannte Ostpark-Siedlung im Stadtteil Gerresheim. Aber auch zahlreiche Häuser in Grafenberg und Flingern sowie im südlichen Düsseldorf hatten unter den Wassermassen zu leiden. Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr bis zum 20.07. rund 2.000 Einsätze im Stadtgebiet. Hunderte Einsatzkräfte waren im Einsatz. Die Awista sammelte nach eigenen Angaben mehr als 1915 Tonnen Hochwassersperrgut.
„Jahrtausend-Hochwasser“ in Düsseldorf
Der Stadtentwässerungsbetrieb und das Umweltamt sprachen von einem „Jahrtausend-Hochwasser„, das ganz neue Anforderungen an den Deichbau stelle. Denn während der Rhein, der die Landeshauptstadt auf einer Länge von 42 Kilometern durchfließt, in Sachen Hochwasserschutz vergleichsweise gut gerüstet ist, gibt es bei Zuflüssen wie der Düssel, Anger, Itter oder dem Schwarzbach noch deutliches Optimierungspotential. Jedoch gestaltet sich eine Verbesserung schwierig, da sich die Wassermassen nach Expertenmeinung durch etwaige Deichbaumaßnahmen nur verlagern und an anderer Stelle übertreten würden. Derzeit werden die entstandenen Hochwasserschäden gesichtet und Ausbesserungen umgehend vorgenommen.
Vor allem die nördliche Düssel, die auch durch einen provisorischen Damm aus 50.000 Sandsäcken nicht aufgehalten werden konnte, steht dabei im Blickpunkt. Mit einem Höchststand von deutlich über 3 Metern (ab dieser Marke enden die Messmöglichkeiten) übertraf das Hochwasser den bislang höchsten Pegelstand deutlich. Der lag am 10. August 2007 bei 2,16 Meter.
Soforthilfe für Unternehmen und Privatleute
Die Landeshauptstadt Düsseldorf stellte am 20.07. per Dringlichkeitsbeschluss eine Million Euro Soforthilfe für die von den Hochwasserfolgen besonders betroffenen Stadtbezirke bereit. Auch NRW-Landesregierung und Bund versprachen unbürokratische und schnelle Soforthilfe für Betroffene der Unwetterkatastrophe. So stellt das Land Hilfsgelder in Höhe von 200 Millionen Euro für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Angehörige freier Berufe und Landwirte zur Verfügung. Vom Bund kommen weitere 200 Millionen Euro hinzu.
Berechtigte Privatleute können aus den Landesmitteln 1.500 Euro pro Haushalt, sowie 500 Euro je weiteren Bewohner erhalten. Gedeckelt ist der Betrag für Privathaushalte bei maximal 3.500 Euro. Betroffene Unternehmen, Freiberufler sowie Land- und Forstwirte können pauschal 5.000 Euro erhalten. Mit dem Betrag sollen erste Ausgaben für Räumung und Reinigung oder den provisorischen Wiederaufbau von Betriebs- und Geschäftseinrichtungen bestritten werden.
Einen Antrag können Betroffene per E-Mail mit dem Stichwort „Hochwasser-Soforthilfe“ einreichen. Dafür hat die Stadt die E-Mail-Adressen soforthilfehochwasser@duesseldorf.de für Privatpersonen, sowie soforthilfehochwasserunternehmen@duesseldorf.de für Unternehmen eingerichtet. Weitere Informationen zu den Hilfsgeldern sind über das städtische Info-Telefon unter der Rufnummer 0211 – 89 91 zu erhalten.