Der Motorradzubehörhändler Hein Gericke mit Sitz in Düsseldorf hat beim Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Sachwalter wurde der Anwalt Georg Kreplin bestellt. Wie das Unternehmen mitteilte, will sich das Unternehmen, das auf den Vertrieb von Ausrüstung und Kleidung für Motorradfahrer spezialisiert ist, gesundschrumpfen, um die drohende Pleite abzuwenden. Derzeit betreibt Hein Gericke 67 Filialen in Westeuropa, davon 51 in Deutschland in denen rund 250 Mitarbeiter beschäftigt sind. Dieses Filialnetz soll nun innerhalb des bereits eingeleiteten Schutzschirmverfahren ausgedünnt werden. Auch Entlassungen könnten nicht ausgeschlossen werden, so ein Unternehmenssprecher. Der Betrieb in den Filialen soll jedoch zunächst ungehindert weitergehen.
Im vergangenen Jahr hatte Hein Gericke einen Umsatz von rund 24 Millionen Euro erwirtschaftet. Bereits 2014 war das Unternehmen knapp einer Pleite entkommen. Damals hatte der chinesische Unternehmer Rutian (Paul) Liao, dem unter anderem auch die bekannte Helmmarke LS2 gehört, das Unternehmen übernommen und eine langfristige Perspektive versprochen. Er wollte alle Filialen erhalten, den Online-Vertrieb fördern und auch die internationale Expansion vorangetrieben. Dabei wurde jedoch die Umsatz- und Gewinnentwicklung zu zuversichtlich eingeschätzt, heißt es nun. Zuletzt hatte man im Mai das Management neu strukturiert und die Führungsebene verschlankt um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Die beiden bisherigen Geschäftsführer Uwe Klinger und Stefan Micklich mussten damals gehen.