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Größter Auftrag der Firmengeschichte für Rheinmetall

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat den bislang größten Auftrag der Firmengeschichte bekanntgegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde am 20. Juni 2024 ein Rahmenvertrag mit der Bundeswehr über die Lieferung von Artilleriemunition geschlossen, der einen Gesamtwert von 8,5 Milliarden Euro hat. Erste Lieferungen soll ab Anfang 2025 erfolgen.

Rheinmetall liefert Artilleriemunition

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Mit der 155 Millimeter Munition wollen die deutschen Streitkräfte die Lagebestände aufstocken und zudem die Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg unterstützen. Darüber hinaus werden auch andere Partnerländer wie die Niederlande, Estland und Dänemark an der Bestellung partizipieren, wie es in der Pressemitteilung heißt.

„Wir freuen uns über den größten Auftrag unserer jüngeren Firmengeschichte. Dieser großvolumige Rahmenvertrag unterstreicht Rheinmetalls führende Rolle als Munitionsausrüster in Deutschland und unsere Position als weltweit größter Hersteller von Artilleriemunition. Wir sind dankbar für das große Vertrauen, das sich in dieser langfristigen Beauftragung im Rahmen der Sicherheitsvorsorge der Bundesrepublik und ihrer Verbündeten ausdrückt.“
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG

Auslastung der neuen Rheinmetall-Munitionsfabrik gewährleistet

Im Rahmen­vertrag wurde zudem ein Abruf von Artilleriemunition in verschiedenen Ausführungen mit einem Auftragswert von rund 880 Millionen Euro vereinbart, durch den die Auslastung am neuen Standort Unterlüß in Nieder­sachsen gewährleistet ist. Rheimetall errichtet dort aktuell eine Munitionsfabrik mit einer Fertigungskapazität von 200.000 Schuss Artilleriemunition pro Jahr. Dabei werden alle Komponenten wie Geschoss, Zünder, Sprengladung und Treibladung unter einem Dach gefertigt, um eine unabhängige, nationale Fertigung zu gewährleisten.

Außerdem können in dem Werk Sprengstoff, Raketenantriebe und auch Raketengefechtsköpfe produziert werden, die im Zuge eines geplanten, deutschen Raketenartillerie-Projekts benötigt werden. Die Investitionskosten für die Munitionsfabrik mit dem Namen „Werk Niedersachsen“ liegen bei etwa 300 Millionen Euro. Im Landkreis Celle entstehen dadruch rund 500 neue Arbeitsplätze.

Bis zu 700.000 Artilleriegranaten pro Jahr

Nach erheblichen Investitionen will die Rheinmetall AG ab dem kommenden Jahr an den Standorten in Deutschland, Spanien, Südafrika, Australien und Ungarn insgesamt bis zu 700.000 Artilleriegranaten produzieren, zudem 10.000 Tonnen Pulver. Das entspricht einer Verzehnfachung der bisherigen Produktionskapazitäten. Dadurch soll der deutlich gestiegene nationale und internationale Bedarf gedeckt werden, der maßgeblich auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen ist. Um alleine die Lager der Bundeswehr aufzufüllen, seinen laut Rheinmetall rund 40 Milliarden Euro notwendig. Entsprechend geht der Konzern von weiteren lukrativen Aufträgen in den kommenden Jahren aus.

Umsatzsteigerung um rund 40 Prozent für 2024

Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG, äußerte sich kürzlich auf dem Arbeitgebertag der Unternehmerschaft Düsseldorf zu dem rasanten Wachstum des Konzerns. Im Interview mit WDR-Journalist Uwe Schulz erläuterte er, dass sich Rheinmetall eigentlich als innovativer Technologiekonzern verstehe, im Zuge der „Zeitenwende“ jedoch künftig bis zu 80 Prozent des Umsatzes im Rüstungsbereich machen werde. Er bilanzierte, das die Rheinmetall AG in den nächsten Jahren weiter extrem wachsen werde. Allein für das Jahr 2024 sei von einer Umsatzsteigerung um rund 40 Prozent auszugehen, so Papperger.

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