Nachdem sich Düsseldorf jahrelang auf ihrer „Schuldenfreiheit“ und einem ausgeglichenen Haushalt ausruhen durfte, sehen aktuelle Meldungen aus der Stadtkasse weit weniger optimistisch aus. Demnach schiebt die Stadt einen Investitionsstau von 1,3 Milliarden Euro vor sich her. Zudem haben höhere Ausgaben etwa für Sozialleistungen, Flüchtlinge oder Tarifsteigerungen die Planungen um über 40 Mio. Euro übertroffen. Auch Pfingststurm Ela verursachte beträchtliche Folgekosten. Durch Pensionsrückstellungen, Ausfälle bei der Gewerbesteuer und das Wegfallen einer Ausschüttung der Stadtsparkasse Düsseldorf, droht ein zusätzliches Loch von bis zu 100 Mio. Euro.
Reservren nahezu aufgebraucht
Die einstmals vorhandenen Polster in der städtischen Kasse sind nahezu aufgebraucht. Stattdessen könnte der Stadt im Sommer sogar das Geld ausgehen. Daher warnte die Kämmerei kürzlich, das man unter Umständen einen kurzfristigen Kredit aufnehmen müsse. Dieser könne jedoch durch Gewerbesteuereinnahmen, die kurze Zeit später eingehen würden, wieder ablösen. Auch könne man sich Geld bei einem städtischen Tochterunternehmen leihen. Dennoch ist die Lage angespannt.
Die Suche nach dem Geld
Daher gibt es jetzt verschiedene Überlegungen, wie kurzfristig Gelder akquiriert werden könnten. Oberbürgermeister Thomas Geisel erhofft sich zum Beispiel Einnahmen durch Grundstücksverkäufe, etwa beim Kö-Bogen-Areal. Zudem könnte ein Verkauf der verbliebenen Sana-Anteile in Erwägung gezogen werden. Bislang hält die Stadt noch 49 Prozent an den Düsseldorfer Krankenhäusern und Pflegezentren. Auch Immobilienverkäufe sind eine Option. So steht etwa eine Veräußerung der sanierungsbedürftigen Kämmerei am Marktplatz in der Altstadt zur Diskussion. Desweiteren sollen die Sparmaßnahmen intensiviert werden und alle Ausgaben auf den Prüfstand kommen. Die Stadtspitze kündigte an, auch vor unangenehmen Kürzungen nicht Halt zu machen.