Die ERGO Group AG hat sich von ihrer russischen Tochtergesellschaft ERGO Russia Life (Ergo Zhizn) getrennt. Wie der Versicherungskonzern mit Sitz in Düsseldorf bekanntgab, wurde ERGO Russia Life an Rosgosstrakh verkauft, dem Marktführer im Segment Nicht-Leben im russischen Versicherungsgeschäft. Rosgosstrakh übernimmt 100 Prozent der Anteile an ERGO Life und zudem alle Mitarbeiter, das gesamte Kundenportfolio und die IT-Systeme. Somit soll der Eigentümerwechsel keine Auswirkungen auf die Verpflichtungen gegenüber den derzeitigen Kunden von ERGO haben. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung. Über den Kaufpreis äußerten sich beide Unternehmen nicht.
ERGO Russia Life konnte Erwartungen nicht erfüllen
Zu den Gründen für den Verkauf sagte die ERGO Group, dass man die internationalen Geschäftsaktivitäten kontinuierlich in puncto strategischer Relevanz, Positionierung und Marktattraktivität prüfe. Demnach konnte ERGO Russia Life den definierten Mindestanforderungen perspektivisch nicht entsprechen, so dass ein Verkauf in Betracht gezogen wurde. Dies sei ein weiterer logischer Schritt gewesen, um die Optimierungsstrategie der internationalen Geschäftsaktivitäten konsequent umzusetzen, sagte Alexander Ankel, Chief Operating Officer der ERGO International AG.
Ergo setzt Schrumpfkurs im Ausland fort
Das Prämienvolumen von Ergo Life Russia lag zuletzt bei rund 42,3 Millionen Euro, der Gewinn bei vier Millionen Euro. Somit zählte die russische Tochter innerhalb des Ergo-Konzerns zu den kleineren Gesellschaften. Durch die Übernahme plant Rosgosstrakh nun den Wiedereinstieg in das Lebensversicherungs-Geschäft. Nun könnten Millionen von Rosgosstrakh-Kunden in Russland mit entsprechenden Produkten über die Banken der Otkritie Group und die eigenen Vertriebskanälen bedient werden. Bereits ab November sollen erste Policen über den neuen Versicherer verkauft werden.