Die Immobilienbranche bietet für Gründer vielfältige Optionen und attraktive Verdienstmöglichkeiten. Wer sich jedoch als Immobilienmakler erfolgreich selbstständig machen möchte, braucht mehr als gute Kontakte und etwas Verkaufstalent. In dieser oft hart umkämpften Branche, die von viel Dynamik geprägt ist, ist eine solide fachliche Grundlage, strategisches Geschick und ein klarer Fokus auf den Kunden ratsam, um sich erfolgreich zu etablieren. Im Folgenden möchten wir dazu einige Tipps geben.
Fundiertes Fachwissen als essentielle Grundlage

In Deutschland bedarf es für die Tätigkeit als Immobilienmakler keiner speziellen Ausbildung, was auch der Grund ist, warum in diesem Marktsegment viele Quereinsteiger zu finden sind. Generell wird lediglich eine Erlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung benötigt, die beim zuständigen Ordnungsamt oder Gewerbeamt erhältlich ist.
Jedoch ist ratsam, sich fundiertes Fachwissen anzueignen, um sich erfolgreich als Immobilienmakler selbstständig zu machen. Neben einer Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder zur Immobilienkauffrau ist eine Weiterbildung zum Immobilienfachwirt besonders empfehlenswert, da sie in der Branche hohe Anerkennung genießt. Hier werden alle relevanten Informationen und Fähigkeiten rund um Immobilienbewirtschaftung, Immobilienvermittlung, Finanzierung und Investition, Immobilienrecht sowie Marketing und Vertrieb vermittelt. Voraussetzungen für die Weiterbildung ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung im Immobilienbereich oder mehrjährige Praxiserfahrung in der Immobilienbranche. Der Lehrgang kann berufsbegleitend absolviert werden und dauert zwischen 18 und 24 Monate.
Alternativ kann auch ein Immobilienmakler-Zertifikat erworben werden, das von verschiedenen Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder privaten Bildungsträgern angeboten wird. Ein Immobilienmakler-Zertifikat ist besonders praxisorientiert und vermitteln fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Immobilienrecht, Immobilienbewertung, Marketing, Finanzierung und Vertragsrecht. Zudem lernen Teilnehmende verschiedene Vertriebstechniken kennen und erfahren in praxisnahen Szenarien viel über den Berufsalltag eines Immobilienmaklers.
Gut durchdachter Businessplan
Für die erfolgreiche Gründung eines Immobilienmaklerunternehmens legt ein gut durchdachter Businessplan die optimale Basis. Ein solcher dient als Leitfaden für den oder die Gründenden selbst, aber auch als wichtige Informationsquelle für potenzielle Investoren, Banken oder Partner. Daher sollte er neben einer kurzen Vorstellung der Geschäftsidee und des Gründerprofils, das Leistungsportfolio und die Unternehmensziele formulieren. Informationen zu Marktumfeld, Zielgruppe, Wettbewerb sowie Trends und Chancen dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie eine ausgeprägte Marketing- und Vertriebsstrategie. Auch zukünftige Entwicklungen und Expansionspläne sollten Erwähnung finden, um die langfristige Entwicklung der Geschäftsidee einschätzen zu können.
Gensunde Finanzierung
Ein nächster wichtiger Aspekt ist die Finanzierung des Vorhabens. Bei der Planung des Startkapitals sollten auch laufende Kosten bedacht werden. Wie steht es also um Mietkosten für Büroräume, Versicherungen, Software, Marketing oder die IT-Infrastruktur? Besonders wichtig ist zudem eine realistische Umsatzprognose, die Aufschluss darüber gibt, welche Umsätze in den ersten Jahren der Tätigkeit zu erwarten sind. Durch eine Break-even-Analyse kann zudem ermittelt werden, wann die Gewinnschwelle erreicht werden kann.
Möglich ist die Finanzierung des Immobilien-Unternehmens auch mit Krediten. Vor den dafür notwendigen Gesprächen mit Banken sollte eine gute Vorbereitung stattfinden, damit das Anliegen eine Chance hat, angenommen zu werden. Die Basis hierfür bietet der besagte Businessplan. Alternativ haben Gründer die Option, sich Partner und Investoren zu suchen. Dabei kann es vorteilhaft sein, auf Personen zu setzen, die über viel Erfahrung in der Branche verfügen und neben Kapital im besten Fall auch Know-how und Kontakte einbringen können. Solche Investoren werden oftmals auch als Business-Angels bezeichnet.
Personalsuche im Immobilienbereich
Um dauerhaft in der Immobilienbranche bestehen zu können, ist qualifiziertes Personal notwendig. Im besten Fall bringen die Mitarbeitenden einen hohen Grad an Spezialisierung mit, der optimal zum Geschäftsfeld des Unternehmens passt. Um entsprechende Fachkärfte zu finden besteht zum einen die Option, die Stellen selbst auszuschreiben. Zum anderen kann es hilfreich sein, einen Headhunter im Bereich Immobilien einzusetzen. Solche Personalexperten finden für Gründer optimal qualifiziertes Personal mit Fachwissen in unterschiedlichen Bereichen der Branche.
Headhunter in der Immobiliensparte sortieren die Bewerber so vor, dass im besten Fall bereits nach wenigen Bewerbungsgesprächen die optimalen Kandidaten gefunden werden können. Vorteilhaft ist dabei das große Netzwerk, über das entsprechende Unternehmen verfügen. Gerade zum Start kann dies äußerst hilfreich sein, um von Beginn an offenen Stellen effizient zu besetzen und ein umfassendes Fachwissen innerhalb des Unternehmens zu versammeln.
Marketing und Netzwerken in der Immobilienbranche
Ein weiterer wichtiger Aspekt zum Start in der Immobilienbranche ist, wie in vielen anderen Sparten auch, das Marketing. Um Kunden und Partner zu finden, sollten frühzeitig geeignete Werbemaßnahmen geplant werden und eine optimale Zielgruppenansprache erfolgen. Da jedoch gerade in der Gründungsphase die Budgets in diesem Bereich begrenzt sind, ist es ratsam, sich mit einem erfahrenen Dienstleister zu verstärken. Ein solcher kann abhängig von den jeweiligen Planungen die Präsenz in den soziale Medien, auf Immobilienportalen im Internet oder ganz klassisch über Printanzeigen effizient steuern. Ergänzend sollte man sich natürlich frühzeitig um eine professionelle Online-Präsenz bemühen.
Auch der Aufbau eines Netzwerks ist für den Erfolg als Immobilienmakler von entscheidender Bedeutung. Ein solcher ermöglicht nicht nur den Zugang zu potenziellen Kunden, sondern bietet auch zu wertvolle Kontakte in der Branche. Um Zugang zu Branchenspezialisten, Bauträgern, Handwerksunternehmen und Projektentwickler zu erhalten, bieten sich Networking-Events an. Diese werden regelmäßig von Immobilienverbänden und Branchenorganisationen veranstaltet. Wichtig sind auch Fachmessen, Fortbildungen und Seminare um Kontakte zu sammeln und auszubauen. Dabei ist zu beachten, dass ein erfolgreiches Netzwerk vor allem auf aktiver Kommunikation, kontinuierlichem Engagement und vor allem Vertrauen basiert. Durch gezieltes Netzwerken und strategische Partnerschaften kann man sein Geschäft langfristig ausbauen, mehr Aufträge generieren und sich als kompetenter und zuverlässiger Immobilienmakler etablieren.