Pünktlich zur Vorlage der Bilanz 2010 kann E.ON Chef Johannes Teyssen erste Erfolge bei der Umsetzung der neuen Konzernstrategie verkünden. Durch den Verkauf des Gazprom-Anteils, des italienischen Gas- und des britischen Stromnetzes und weiterer Transaktionen konnten seit November 2010 schon knapp 9 Milliarden von geplanten 15 Milliarden Euro aus Beteiligungsverkäufen erzielt werden. Diese Mittel stehen für die Rückführung der Verschuldung sowie Investitionen zur Verfügung. Auch die weitere Internationalisierung des Unternehmens kommt voran: In Russland ging ein neues Gaskraftwerk ans Netz, und in den USA wurde der zehnte Windpark in nur drei Jahren fertig gestellt.
Wie prognostiziert hat E.ON das Geschäftsjahr 2010 mit einem Ergebnisplus von 2 Prozent beim Adjusted EBIT auf jetzt 9,5 Milliarden Euro abgeschlossen und liegt damit genau im Rahmen der eigenen Zielvorgabe. Zugleich konnte der Konzernumsatz um 16 Prozent auf jetzt 92,9 Milliarden Euro gesteigert werden. Diese Steigerungen wurden erzielt, obwohl E.ON sich 2010 von Geschäften und Beteiligungen mit einem Ergebnisbeitrag von rund 800 Millionen Euro getrennt hat.
Zum guten Ergebnis trugen unter Anderem eine Verbesserung des Endkundengeschäfts in Großbritannien, höhere, in den Vorjahren abgesicherte Großhandelspreise, höhere Erlöse im Netzgeschäft in Deutschland sowie Effizienzsteigerungen durch das Programm PerformtoWin bei. Negativ wirkte vor allem die Abgabe von Kraftwerken und Beteiligungen in Deutschland. Ein deutlich höheres Ergebnis steuerte 2010 der Kraftwerkspark in Russland bei, hier konnte E.ON in der Stromerzeugung höhere Margen erzielen. Der erneute Ergebnisanstieg bei den Erneuerbaren Energien resultiert aus den weiter gesteigerten Erzeugungskapazitäten.
Der bereinigte Konzernüberschuss liegt mit 4,9 Milliarden Euro 4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der operative Cashflow des E.ON-Konzerns liegt mit insgesamt 10,6 Milliarden Euro 24 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Beim Abbau der Verschuldung ist E.ON sehr zügig vorangekommen. Die Nettoverschuldung des Konzerns liegt mit 37,7 Milliarden Euro um 7 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Der Verschuldungsfaktor – der Quotient aus Nettoverschuldung und EBITDA – sank insofern wie geplant deutlich von 3,4 auf 2,8.