home Immobilien, Wirtschaft Doch kein Wohnungsbau auf dem Gelände der Bergischen Kaserne?

Doch kein Wohnungsbau auf dem Gelände der Bergischen Kaserne?

Der geplante Wohnungsbau auf dem Gelände der Bergischen Kaserne in Düsseldorf Hubbelrath ist offenbar Geschichte. Wie das Bundesministerium der Verteidigung bekanntgab, wird von der ursprünglich geplanten Umwandlung der ehemals militärisch genutzten Liegenschaft in eine zivile Nutzung abgesehen. Stattdessen wurde das Gelände vom Ministerium nun neu bewertet und als „grundsätzlich für eine Nutzung durch die Bundeswehr geeignet“ eingestuft. Damit zählt die Kaserne zur strategischen Liegenschaftsreserve der Bundeswehr und könnte in Zukunft wieder in Betrieb genommen werden.

Bundeswehr reserviert 187 Standorte für eigen Nutzung

Soldaten der Bundeswehr
In der Bergischen Kaserne in Düsseldorf könnten bald wieder Soldaten untergebracht werden, Foto: Bundeswehr

Als Hintergrund für die Entscheidung wird die veränderte sicherheits- und geopolitische Lage genannt, die zu einem neuen Flächenbedarf der Truppe führt. Diese soll bis 2030 um 80.000 Soldatinnen und Soldaten anwachsen, deren Stationierung gewährleistet werden muss. Von den Pländen des Budesverteidigungsministeriums sind zahlreiche Bundeswehr-Liegenschaften im gesamten Bundesgebiet betroffen. Die Rede ist von zunächst 187 Standorten, die zuletzt für eine Umwandlung für die zivile Nutzung vorgesehen waren. Neben Liegenschaften etwa in Berlin, Koblenz, Bielefeld, Siegen, Wilhelmshaven oder Paderborn trifft es mit der Bergischen Kaserne auch die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf.

1.000 Wohnungen sollten auf dem Areal der Bergischen Kaserne entstehen

Auf dem riesigen, etwa 27 Hektar großen Areal zwischen den beiden ländlich geprägten Stadtteilen Knittkuhl und Hubbelrath sollten bis zu 1.000 Wohnungen entstehen. Ein entsprechender Planungswettbewerb mit integrierter Beteiligung der Öffentlichkeit wurde bereits im Jahr 2024 in die Wege geleitet. Die Bauleitplanung sollte im Sommer 2026 starten. Geplant war ein „neues, gemeinwohlorientiertes und gemischt genutztes Wohnquartier mit lebendiger Quartiersmitte […] Grundschulstandort, Kitas, Nahversorgung, Integration der Denkmale, hoher Freiraumqualität und klimaangepasstem Städtebau“, wie es auf der Webseite der Landeshauptstadt heißt.

Bergische Kaserne wurde 1936 errichtet

Die Bergische Kaserne befindet sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Sie wurde 1936 als eine Flak-Kaserne errichtet. 33 Gebäude entstanden die jedoch inzwischen siet vielen Jahren leer stehen und wohl nicht mehr für eine Nutzung geeignet sind. Zuletzt war das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr bis 2018 in der Kaserne untergebracht. Seither liegt die Anlage im Dornröschenschlaf, weswegen bereits seit vielen Jahren von einer möglichen Wohnbebauung gesprochen wird.

Herber Rückschlag für die städtischen Wohnungsbaupläne

Für die städtischen Wohnungsbaupläne ist die Entwicklung ein herber Rückschlag. In Düsseldorf sind Flächen dieser Größenordnung eine absolute Seltenheit und an kaum einen anderen Standort im Stadtgebiet könnte ein vergleichbares Neubaugebiet realisiert werden können. Daher soll nach Informationen des Westdeutschen Rudfunks der städtebauliche Wettbewerb auch vorerst fortgesetzt werden. Bei Bedarf könnten die Ergebnisse dann „je nach Freigabe der Liegenschaft weiterentwickelt werden oder nicht“, wie es heißt. Bis dahin liegt jedoch eines der bedeutensten Wohnungbauprojekte in Düsseldorf auf Eis.

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