Autozulieferer ZF will in Düseldorf 150 Stellen abbauen

Der Autozulieferer ZF will in Düsseldorf rund 150 Stellen abbauen. Damit verliert wohl jeder fünfte Mitarbeitende am Standort an der Schiessstraße in Heerdt seinen Arbeitsplatz. Das Unternehmen gilt als hoch verschuldet und hatte bereits Ende des vergangenen Jahres massive Stellenstreichungen angekündigt. Demnach sollen bundesweit bis zum Jahr 2028 ingesamt rund 14.000 der insgesamt etwa 54.000 Stellen abgebaut werden. Das nun auch das „Düsseldorf Tech Center“ von den Streichungsplänen betroffen ist, kommt überraschend. Denn am Standort wird an Zukunftstechnologien mit großen Potentialen gefroscht.

Der Gesamtbetriebsrat von ZF und die Gewerkschaft IG Metall kündigten bereits frühzeitig Wiederstand gegen die massiven Stellenstreichungen an. Zuletzt kam es zu Betriebsversammlungen, Protestmärschen, Kundgebungen, Autokorsos und Unterschriftenaktionen.

ZF Entwicklungszentrum für Lenksysteme

Die ZF Group mit Hauptsitz in Friedrichshafen wurde 1915 gegründet und zählt heute zu den bedeutendsten Autozulieferern Deutschlands in den Bereichen Sicherheitstechnik, Lenkungstechnik, Antriebstechnik, Fahrwerktechnik, Elektronikkomponenten sowie Antriebs- und Fahrwerkkomponenten. Der Konzern mit 161 Produktionsstandorten in 30 Ländern machte zuletzt einen Jahresumsatz von 41,4 Milliarden Euro.

„Steer by Wire“ Lenkungstechnologie made in Düsseldorf

In Düsseldorf unterhält der Konzern ein Entwicklungszentrum für Lenksysteme. Rund 700 Menschen sind am Standort tätig. Als Kernbereich der Entwicklung im „Düsseldorf Tech Center“ gilt die „Steer by Wire“ Lenkungstechnologie, die ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern auskommt, sowie die Forschung an Fahrassistenzsystemen und dem autonomen Fahren. Zuletzt machte das Unternehmen mit der Erprobung eines autonomen Transportsystems (ATS) im Auftrag der Rheinbahn AG Schlagzeilen, das in Düsseldorf kurzzeitig auf dem Messegelände im Einsatz war.